Mit Transparenten und einem Pfeifkonzert zogen sie vom Haupttor an der Derschlager Straße zum Otto-Fuchs-Platz. Ferber verwies bei der dortigen Kundgebung darauf, dass 3.500 Mitglieder allein im Märkischen Kreis eine Forderung von etwa acht Prozent als angemessen angesehen haben. „Warum nicht an den Erfolgen der letzten Jahre beteiligt werden?“, fragte Ferber und verwies auf glänzende Bilanzen der Unternehmen in den vergangenen Jahren. Gerade jetzt, wo die Wirtschaft stagniere, komme es darauf die Kaufkraft zu stärken.
Mit Blick auf die VW-Krise betonte der IGM-Bevollmächtigte, das Management-Versäumnisse, angefangen vom Diesel-Skandal bis zu einer verfehlten Markenpolitik nicht von Arbeitnehmern verursacht worden sein, ebenso wenig wie die Exportabhängigkeit von China. Bei Otto Fuchs wäre ein Wechsel im Management nicht erfolgt und der Personalabbau nicht gestoppt worden ohne Solidarität. Das Beispiel zeige, „was Solidarität vermag“, stimmte der Metaller auf die Tarifrunde ein. Auch darauf, dass der Warnstreik nicht der einzige bleiben könnte.
Es müsse wieder so sein, dass sich Arbeitnehmer wieder eine angemessene Wohnung oder einen Urlaub leisten können. Nötig sei ein Ausgleich des Kaufkraftverlustes. Anderes als 2023 und 2024 gebe es 2025 keine 1.500 Euro Ausgleichsprämie für die Inflation mehr. Ergebnis: Jeder werde ohne Entgeldanpassung weniger im Portemonnaie haben als in diesem Jahr. Die Angebote der Arbeitgeber 1,7 Prozent ab Juli und nochmals 1,9 Prozent ab Juli 2026 lägen noch unter der Inflationsrate.
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Mit einem Pfeifkonzert reagierten die Beschäftigten auf das Arbeitgeber-Angebot und gaben sich kampfbereit. Die Friedenspflicht, in der keine Arbeitskampfmaßnahmen zulässig sind, war Mittwochnacht abgelaufen. In der Folge hatte die IG Metall bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen. Arbeitsniederlegungen gab es zudem in Lüdenscheid (Phoenix Feinbau und Kostal) sowie in Werdohl (VDM Metals).