Die Handballer des Drittligisten SGSH Dragons treffen am kommenden Samstag, 4. Oktober, auf das Team Interaktiv.Handball Düsseldorf-Ratingen. Vor dem Gastspiel beim Tabellenelften verschärft sich die personelle Situation nochmals eklatant.
Obwohl es unter dem Strich die sechste Niederlage im sechsten Spiel setzte, hatte SGSH-Coach Lars Faßbender viel Lob für seine Sieben über: „Unter Anbetracht unserer derzeitigen Situation war das Spiel gegen Münster eine deutliche Steigerung. Wir haben gekämpft, nie aufgesteckt und defensiv insbesondere nach der Pause ein richtig gutes Spiel gezeigt.“ Einen großen Anteil an der neugewonnenen Stabilität trägt die Offenheit seiner Sieben, wie der Trainer weiter ausführt: „Wir haben im zweiten Abschnitt exotische Lösungen gewählt und sind in die 4:2-Deckung gegangen; vorne haben wir den Kreisläufer aufgelöst. Beide Varianten wurden von der Mannschaft super umgesetzt.“
Lagen die Dragons nach gutem Beginn zur Pause noch mit -5 zurück und bissen sich die Zähne an der überragenden TSG-Defensive aus, zeigten die Sauerländer sich nach dem Seitenwechsel mit neuem taktischen Konzept nun ebenfalls extrem sattelfest und ließen zunächst quasi nichts vor der eigenen Hütte zu. Die Tore, die sich die SGSH fing, resultierten beinahe ausschließlich aus individuellen Fehlern. „Wir wussten, wie Münster agieren würde“, sagt der Coach, „es ist für den Einzelnen dann in der aktuellen Situation schwer, über 60 Minuten vorne wie hinten zu jeder Zeit vollste Konzentration zu haben.“ Auf der Gegenseite verpassten es die Dragons mehrfach, den Ausgleich final herzustellen und das Spiel komplett auf die eigene Seite zu ziehen. „Da vergeben wir leichtfertig sehr gute Chancen und bringen uns um de Lohn. So gut das Spiel war: Wenn alle einen Fehler weniger machen, sinkt die Quote enorm - und wir haben Erfolg“, legt er den Finger in die Wunde.
Verlegungsgesuch erneut abgelehnt - SGSH gehen die Spieler aus
Am Samstag nun reist der SGSH-Tross nach Düsseldorf, um gegen den derzeitigen Tabellenelften (5:7) der Südwest-Staffel der Dritten Liga anzutreten. Die Gastgeber unterlagen den Bergischen Panthern zuletzt knapp mit 28:29 und lehnten den Verlegungswunsch der Dragons ab - und bringen die Köpfe rund um Trainer Faßbender damit erneut ins Rattern, denn: Derzeit steht den Sauerländern kaum ein spielfähiger Kader zur Verfügung. Philipp Jaeger kugelte sich im Spiel gegen Münster einen Finger aus und wird die nächsten Wochen fehlen, dazu gesellen sich mehrere Corona-bedingte Abmeldungen und private Termine. Unter dem Strich machte das unter der Woche acht einsatzfähige Feldspieler - und keinen Keeper.
„Das habe ich in dieser Form noch nicht erlebt“, kommentiert Faßbender das sich immer weiter füllende Lazarett. Neben den Jaeger- und Jannack-Brüdern fehlen dem Coach am Wochenende unter anderem Athanassoglou, Halfmann, Geitmann, Blauuw, Gipperich, und Klinkby-Knudsen, wohingegen Thomas und Gernus im Kader stehen werden. Erschwerend hinzu kommt, dass die zweite Mannschaft am Samstag parallel zur Faßbender-Sieben spielt und der Kader so nicht ohne Weiteres mit Spielern aus der zweiten Reihe aufgefüllt werden kann. „Wir werden schauen, wie wir die Positionen besetzt bekommen und fahren nach Düsseldorf, um zu punkten“, zeigt sich Faßbender abschließend weiter kämpferisch.
In Situationen wie diesen werden oft die größten Momente geschaffen. Ob es der SGSH gelingt, allen Widrigkeiten weiterhin die Stirn zu bieten und das beinahe unmöglich Scheinende möglich zu machen, zeigt sich am Samstag ab Anwurf um 17:30 Uhr.