Einmal im Jahr findet in Halver die revierübergreifende Treibjagd statt. Verbiss vermeiden, Schweinepest und invasive Arten bekämpfen, den Bestand regulieren — das sind die Aufgaben, denen sich die Jäger jedes Jahr stellen müssen.

Mehr als 150 Männer und Frauen haben am Samstag, 29. September, zwischen 10 und 14 Uhr an der revierübergreifenden Treibjagd rund um Halver teilgenommen.In insgesamt 14 Revieren haben Treiber und Schützen auf 6489 Hektar Jagd auf Wildschwein, Reh und Co. gemacht.

Diese Regulierung des Wildbestandes sei wichtig, so sagen die Jäger unisono, weil für die bejagten Tiere natürliche Feinde fehlen. Ein überproportionales Anwachsen des Rehwildes schade zum Beispiel den Wäldern, da die Tiere die gerade nach der Borkenkäferplage angepflanzten Jungpflanzen fressen.

Auf den Bestand der Wildschweine achten die Jäger aktuell besonders wegen der noch immer vorhandenen Afrikanischen Schweinepest (ASP). „Es ist zwar gerade wieder still geworden um die Schweinepest“, sagt Hegeringsprecher Kristian Filling, „aber wir müssen weiter sehr darauf achten.“  

Aufgeschreckt durch die Treiber liefen die Tiere den Schützen auf den Hochsitzen und Leitern regelrecht entgegen. Insgesamt wurden zwölf Wildschweine, 15 Rehe, drei Füchse, vier Nilgänse (als invasive Art), zwei Hasen, drei Enten und eine Elster erlegt.

Elstern und Krähen greifen Junghasen an

„Ja, auch Elstern und Krähen werden von uns bejagt, denn sie greifen massiv in den Hasenbesatz ein. Sie picken den Junghasen die Augen aus, und die müssen dann elendig verenden“, erklärt Filling den Grund für die Jagd auf Elstern.

Insgesamt war die diesjährige Treibjagd laut des Sprechers des Hegerings erfolgreich: „Im letzten Jahr hatten wir kein einziges Wildschwein und gerade im Hinblick auf die ASP sind zwölf geschossene Tiere ein guter Erfolg. Dafür haben wir dieses Mal aber fünf Rehe weniger erlegt als im letzten Jahr“, fasst er die Jagd zusammen.

Die revierübergreifende Treibjagd wird, auch weil sie für die Tiere einen großen Stress bedeutet, nur einmal im Jahr, und zwar immer am letzten Novemberwochenende, durchgeführt. Die Wälder sind für die Jagd entsprechend gekennzeichnet, da Spaziergänger dort durchaus in Lebensgefahr geraten könnten. „Außerdem ist es für unsere Hunde, die eventuell einem verletzten Tier folgen müssen, einfacher, wenn sie auf kreuzenden Wanderwegen nicht durch Spaziergänger oder deren Spuren abgelenkt werden“, erläutert Filling noch einmal den Grund für die eindringliche Bitte, den Wald während der Treibjagd nicht zu betreten.