Die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt: Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiterhin in einer Rezession, die Arbeitslosigkeit ist vergleichsweise hoch, und viele Unternehmen kämpfen mit Überkapazitäten seit der Corona-Pandemie. In zahlreichen Betrieben ist Kurzarbeit noch immer an der Tagesordnung, während gleichzeitig Personal abgebaut wird. Die anhaltende Deindustrialisierung sowie ein sinkendes Steueraufkommen bei steigenden Sozialausgaben verstärken die Herausforderungen für die gesamte Wirtschaft.
Besonders belastend sind für die Finanzbranche die wachsende Bürokratie und Regulatorik, die mit enormen Kosten verbunden sind und die Ertragskraft schmälern. Dies führt dazu, dass das Fusionsgeschehen bei Volksbanken und Raiffeisenbanken weiterhin auf hohem Niveau bleibt – aktuell gibt es in Deutschland noch rund 750 eigenständige Institute, Tendenz fallend. Zudem haben sich die Prüfungskosten im Vergleich zur Realwirtschaft auf das Zehnfache erhöht. Ein weiteres Problem stellen die unzureichenden Standortfaktoren dar. Hohe Energiepreise, Funklöcher im Mobilfunknetz sowie marode Infrastruktur in Straßen-, Schienen- und Bildungseinrichtungen führen dazu, dass Investitionen zunehmend an Deutschland und insbesondere an Südwestfalen vorbeigehen.
Trotz dieser herausfordernden Rahmenbedingungen konnte sich die Volksbank Kierspe behaupten und legt für das Geschäftsjahr 2024 starke Zahlen vor: Der Jahresüberschuss vor Steuern beläuft sich auf 1,168 Millionen Euro, wovon 436.000 Euro an Steuern gezahlt wurden. Die Mitglieder der Bank erhalten eine Dividende von insgesamt 83.000 Euro, was einer attraktiven Rendite von 6,5 Prozent entspricht – deutlich über dem Durchschnitt aller Volksbanken und Raiffeisenbanken. Das bilanzielle Kundenkreditgeschäft wuchs um 3,6 Prozent auf 110 Millionen Euro, während das bilanzielle Kundeneinlagegeschäft um 1,8 Prozent auf 121,1 Millionen Euro zulegte. Die Bilanzsumme der Bank beträgt nun 160,1 Millionen Euro, während das gesamte Kundenvolumen (Verbundbilanz) auf 325,3 Millionen Euro anstieg.
Neben dem wirtschaftlichen Erfolg setzt die Volksbank Kierspe auch auf gesellschaftliches Engagement und unterstützte gemeinnützige Einrichtungen mit Spenden in Höhe von 33.000 Euro. Der vielfach diskutierte Fachkräftemangel stellt für die Bank bislang kein Problem dar: Mit derzeit sieben Auszubildenden bei rund 30 Mitarbeitern sorgt das Institut aktiv für qualifizierten Nachwuchs und eine weiterhin hohe Beratungsqualität.
Auch für das laufende Jahr zeigt sich das Institut vorsichtig optimistisch, da die Nachfrage nach Bankdienstleistungen weiterhin hoch ist. Ein zusätzliches Thema, das 2025 im Fokus stehen wird, ist das von den Vereinten Nationen ausgerufene „Internationale Jahr der Genossenschaften.“