„Es ist mir eine Ehre, für dieses wichtige Amt am 14. September 2025 in meiner Heimatgemeinde Nachrodt-Wiblingwerde zu kandidieren“, schreibt der Nachrodter. Er freue sich darauf, die Zukunft der Gemeinde gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu gestalten. „Seit 2014 bin ich Mitglied des Rates der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde. Ich kenne die Stärken und Herausforderungen unserer Heimatgemeinde genau“, sagt er. Als Bürgermeister möchte er die Zusammenarbeit im Gemeinderat und in der Verwaltung fördern. Aggül: „Nur gemeinsam können wir die kommenden und anstehenden Aufgaben bewältigen.“
Wichtige Schwerpunkte seiner Agenda seien die Sicherung der Schulqualität, der Ausbau der Ganztagsbetreuung, die Weiterentwicklung der Infrastruktur in Nachrodt-Wiblingwerde und eine familien- und seniorenfreundliche Gemeinde. Im Interview stellt sich der Kandidat genauer vor:
Herr Aggül, zunächst ein paar Fakten, wie alt sind Sie?
„29, aber ich werde zum Zeitpunkt der Wahl 30 Jahre alt sein.“
Was sind Sie von Beruf?
„Ich bin Angestellter im öffentlichen Dienst bei den Märkischen Kliniken. Ich arbeite dort in der Kommunikationszentrale.“
Sind Sie schon immer Nachrodter oder haben Sie zwischendurch auch mal woanders gelebt?
„Ich bin schon immer Nachrodter. Ich bin 1995 in Iserlohn geboren und lebe seither hier in Nachrodt.“
Ehrenamt und Politik sind ihre Leidenschaften. Das ist bekannt, aber was machen Sie sonst in Ihrer Freizeit, wo holen Sie sich neue Kraft?
„Ich verbringe gerne viel Zeit mit der Familie. Ich bin zweifacher Onkel.“
Haben sie selbst Familie?
„Nein, noch nicht.“
Was ist für Sie das Besondere an Nachrodt-Wiblingwerde?
„Nachrodt-Wiblingwerde ist meine Heimat. Ich liebe die Natur und das Miteinander ist besonders.“
Warum, glauben Sie, sind Sie ein guter Bürgermeister?
„Ich bin ein Mensch, der gerne koordiniert und organisiert, aber auch in vielen Bereichen vermittelt. Erfahrungen habe ich damit im Ehrenamt gesammelt. Die Verwaltungsleitung traue ich mir daher zu. In den vergangenen 10 Jahren im Rat gab es viel Zusammenarbeit mit der Verwaltung. Diese möchte ich vertiefen und noch intensiver gestalten. Die Arbeit eines Bürgermeisters besteht nicht nur aus Politik, sondern eben auch aus Verwaltungsleitung. Natürlich ist das eine Herausforderung, keine Frage. Durch meine Erfahrungen sehe ich mich gestärkt genug. Ich bin halt ein Macher. Das was ich mir nicht zutraue, mache ich nicht.“
Wie würden Sie als Verwaltungschef arbeiten?
„Mir ist es wichtig, dass wir Dinge gemeinsam machen und man ein offenes, ehrliches und ernstes Wort sprechen kann. Ich bin nicht der Typ, der auf den Tisch haut und sagt ,so und nicht anders‘. Ich bin eher ein harmonischer Typ. Ich finde ein junger Chef in der Verwaltung, würde das schon positiv beeinflussen.“
Wie sind Sie auf die Idee gekommen? Man steht in der Regel ja nicht morgens auf und beschließt Bürgermeister zu werden, oder?
„Der Entschluss ist ein halbes Jahr in mir gereift. Vor allem in den letzten drei Wochen. Ich habe sehr viele Rückmeldungen bekommen. Es war dann nicht so, dass ich das unbedingt möchte, sondern dass ich immens viele Rückmeldungen aus der Bürgerschaft bekommen habe. Viele wünschen sich einen Wechsel und viele möchten mich als Bürgermeister. Es ist kein einfacher Schritt. Es ist nicht nur ein Amt, sondern viel Verantwortung. Wir kennen die Probleme in Nachrodt-Wiblingwerde und wir wissen, dass man nicht alles zu 100 Prozent schaffen kann.“
Derzeit laufen viele Großprojekte. Gleichzeitig ist der Gestaltungsspielraum sehr klein. Was sind Ihre Ziele?
„Die derzeitigen Projekte werden zeitnah beendet. Wir müssen die Baustellen noch intensiver verfolgen und mit Elan nach vorne bringen. Bevor ich etwas Neues beginne, muss ich etwas, das angefangen wurde, beenden. Wenn ich fünf Sachen verspreche, würde ich drei definitiv umsetzen. Ein Beispiel ist die Gastronomie im Bereich der ehemaligen Rastatt. Das ist ein Projekt, das ich weiterverfolgen werde. Man muss auch mal sagen ,so, jetzt haben wir lange genug gewartet‘. Wir sind ja die, die, die die Richtung vorgeben. Wenn die Bürgermeisterin wochenlang auf Termin mit dem Investor warten muss, ist das in meinen Augen vergeudete Zeit. Dann muss man in den sauren Apfel beißen und das Projekt erneut bewerben.“ (Anm. d. Red.: Es geht um einen gastronomischen Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Rastatt. Investor Klaus Weihrauch bekam den Zuschlag, seither ist es still geworden. Es geht nicht nennenswert voran.)
Kritiker sagen: „Der Aggül, der kümmert sich eh nur um Nachrodt.“ Ist das so?
„Nein. Ich bin für die ganze Gemeinde im Rat. Es passiert ja auch viel im Hintergrund. Es gab beispielsweise auch schon Anliegen von Veserdern, um die ich mich gekümmert habe. Es schreiben mich Menschen aus der ganzen Gemeinde an und bitten mich um Hilfe. Mein Engagement für die Werkssiedlung – wie zum Beispiel der Tag des offenen Denkmals – hat nichts mit Politik zu tun. Das ist Ehrenamt.“
Und was passiert, wenn Sie die Wahl verlieren?
„Dann ist es aus. Dann bin ich weder Bürgermeister noch Mitglied des Rats. Denn ich bin fraktionslos. ich kann also nur für ein Amt kandidieren. Entweder klappts oder es ist beendet.“
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