Rund 5000mal wird ein Baby gewickelt, bis es trocken ist – und jedes Mal braucht es eine frische Windel. Werden Einwegwindeln verwendet, entsteht so im Laufe der Zeit ein Müllberg von gut einer Tonne. Die Schwangerschaftsberatung des Diakonischen Werkes wirbt für den Einsatz von wiederverwendbaren Stoffwindeln und bietet Eltern finanzielle Unterstützung an.

Die Schwangerschaftsberatung hat Gelder aus der Kollekte der ev. Kirche Westfalen „Wichern heute – Antworten auf die sozial-ökologische Frage“ erhalten und damit das „Stoffwindelprojekt“ ins Leben gerufen.

Noch bis 31. Dezember 2025 können Familien aus Plettenberg und Werdohl mit Kindern im Alter bis zu 24 Monaten einen Zuschuss für die Anschaffung von Stoffwindeln (rückwirkend bis 1. Januar 2025) von 50 Prozent bis maximal 150 Euro erhalten.

„Einige Familien haben bereits von diesem Angebot Gebrauch gemacht“, sagt Nelly-Su Higgins von der Beratungsstelle. Die Mittel aus der Kollekte seien aber noch nicht ausgeschöpft. „Wir können noch weitere Familien unterstützen, die sich für die Verwendung von Stoffwindeln entscheiden.“ Und: „Wir wollen noch mehr Eltern zu mehr Nachhaltigkeit beim Wickeln ihrer Kinder ermuntern.“ Geschätzt liege der Anteil der CO2-Emissionen pro Kind in der Windelzeit bei 550 Kilogramm. Das sei ist nicht nur für die Umwelt sehr belastend, sondern auch für den Geldbeutel.

Tatsächlich benötigen Stoffwindeln in ihrer Nutzung mehr Wasser. Für einen sinnvollen Vergleich muss allerdings das gesamte Leben einer Windel betrachtet werden – und das reicht weit über den Babypopo hinaus, nämlich von der Herstellung bis zur Entsorgung. Einwegwindeln enthalten hoch entwickelte Kunststoffe, Kleber und Vliesstoffe. Stoffwindeln bestehen zumeist aus Baumwolle.

Wegwerfwindeln sind für ungefähr acht Prozent des Restmülls in Deutschland verantwortlich (diese Zahl beinhaltet zwar auch die Wegwerfwindeln von Senioren, aber das ist nur ein sehr kleiner Teil davon). Würden die Windeln nicht verbrannt, bräuchten sie etwa 500 Jahre bis sie verrotten. Aber auch beim Verbrennen entstehen giftige Gase.

Eltern können den Zuschussantrag persönlich in der Beratungsstelle stellen. Dazu sollten sie vorab telefonisch (02391/954025) einen Termin vereinbaren. Folgende Unterlagen werden benötigt: