„Ich habe mir das schon damals in den Kopf gesetzt“, so Finke über seine knapp 30 Jahre alte PV-Anlage, die „immer noch 90 Prozent ihrer Leistung erbringt“. Finke lud als Bürger-Solar-Berater seine Kollegen Markus Trapp und Klaus Laufer aus Meinerzhagen sowie Hans-Jörg Struth aus Kierspe am Dienstag, 25. Juli, in den Eichenweg ein. Hier stellte er ihnen seine Anlage vor. Seine erste Anlage generierte mit 14 Modulen jeweils 90 Watt. „So konnte ich rund 1 kW im Jahr erzeugen“, erklärte Finke.
Ins Team gehört außerdem Georg Würth aus Kierspe, der bei der Besichtigung nicht anwesend war. Die Gruppe aus fünf Kierspern und Meinerzhagenern möchte eine „unabhängige Interessensgemeinschaft“ sein, „die ehrenamtlich, kostenlos und neutral“ die Bürger ihrer Kommunen durch die Energiewende begleitet – „und das unabhängig von wirtschaftlichen Interessen“, sagen sie über sich selbst. Nach den Sommerferien möchten sie die Beratungen „anrollen lassen“.
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Freiflächenanlagen müssen gebaut werden“, sagen die BSB. PV sei die günstigste Möglichkeit für erneuerbare Energie-Nutzung. Hier die neue Anlage von Ulrich Finke mit 30 Modulen. – Fotos: Ruthmann


Zu der Runde gesellten sich die kommunalen Klimaschutzmanager Karla Luchterhandt (Halver), Norman Noske (Kierspe) und Eric Luedewig (Meinerzhagen). Struth dankt den Klimaschutzmanagern für ihre Initiative, für die Kommunen BSB ausbilden zu lassen und für ihre Schirmherrschaft des Projektes. Außerdem freute sich die Regionalmanagerin „Oben an der Volme“ Friederike Bönnen über die Innovation in Sachen Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz der Volmestädter.
Praktische Phase: PV entwickelt sich täglich neu
Nachdem das BSB-Team durch eine 65 prozentige Leader-Förderung im Frühjahr eine theoretische Ausbildung in Sachen PV und Co. abgeschlossen hat, starten sie nun in ihren praktischen Teil.
„Zurzeit befinden wir uns in der praktischen Ausbildung und die Kollegen besuchen sich untereinander zu Hause, um über ihre selbst gebauten Anlagen zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen, denn was ist authentischer in einer Beratung von Interessenten, als wenn der Berater schon selbst eine Anlage bei sich gebaut hat“, so Struth gegenüber LokalDirekt. Und verriet: „Jeder hat’s anders gestaltet“.
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Alle gemeinsam beherrschen nach eigenen Angaben die Softwaretools für die Beratung, die Auslegung und Amortisationsrechnung für Eigenheimbesitzer. Die Gruppe vernetzten sich mit anderen Organisationen und tauschen sich aus. So wollen sie die Expertise weiter entwickeln.
„Wir als Gesellschaft müssen dabei mithelfen, die ambitionierten Ziele der EU Strategie für Solarenergie zu schaffen. Top down bedeutet dies für Deutschland, dass in dem ‚EEG 2023‘ ein PV-Zuwachs von neun Gigawatt geplant wurde. Geschafft haben wir im ersten Halbjahr bereits zwei Drittel davon. Ab 2026 sollen jedoch jedes Jahr 22 Gigawatt hinzugebaut werden“, berichtet Struth. Und auch das regenreiche Sauerland könne seinen Beitrag dazu leisten, denn auch in diffuser Strahlung reflektierten kleinste Teilchen das Sonnenlicht, das genutzt werden könnte.
Von Bürger zu Bürger
Wenn Bürger Interesse an einer PV-Anlage und der dazugehörigen Beratung haben, könnten sie sich bei dem Bündnis melden. „Nach der Kontaktanfrage zu einer Beratung wird sich ein Kollege aus dem Team bei dem Interessenten zeitnah melden und die weiteren Schritte zunächst telefonisch besprechen. Danach erfolgt ein Lokaltermin, um sich die Örtlichkeit und Machbarkeit anzuschauen“, erläutern die BSB den Ablauf.
Und weiter: „Bei bestehendem Interesse an einer PV-Anlage erarbeiten wir ein Konzept mit den Daten, Wünschen und bekanntem Lastprofil der Bürger und stellen dieses in einem weiteren vor Ort Termin vor.“ Am Ende kontaktiert der Bürger selbst die Solateure und holt sich ihre Angebote ein, die auf Wunsch mit den BSB besprochen werden können. „Von Bürgern zu Bürgern – so lautet unser Prinzip“, fasst Struth zusammen.
Halver und Schalksmühle: Neue Mitglieder gesucht
Über BSB-Zuwachs aus Halver und Schalksmühle würden sich die Berater freuen. „Wir suchen zehn Leute für beide Kommunen“, startet das Team und die Klimaschutzmanager einen Aufruf. „In unserer Region gibt es bis auf die Kiersper und Meinerzhagener keine Gruppe.“ Ein weiterer Wunsch: Auf den Internetseiten der Kommunen zu erscheinen.
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Eigene Vorstellung: Präsentation
Kontakt:
Mail: [email protected]
Tel.: Klimaschutzbeauftragte der Kommunen
Norman Noske (Klimaschutzmanager Kierspe): 02359 / 661-159
Eric Ludewig (Klimaschutzmanager Meinerzhagen): 02354 / 77-199