„Wir beantragen, den Bike-Park zu streichen“, sagte CDU-Fraktionschef Marvin Schüle und stieß damit auf Gegenwehr im Ausschuss für Kultur, Soziales und Sport. Die Christdemokraten sahen bei dem mit 190.000 Euro im Haushalt veranschlagten Posten Einsparpotential. Ihrer Ansicht nach können auch BMX-Fahrer die Skate-Anlage nutzen. Eine separate Mountainbike-Strecke brauche es indes nicht. Sie hätten lange um den Punkt gerungen, aber im Sauerland gebe es ausreichend Möglichkeiten und viele Waldstrecken. Außerdem sei nur wenige hundert Meter gegenüber der Sportplatz an der Karlshöhe, der kaum genutzt werde, ergänzte Andreas Wolter (CDU).
„Ich sehe eine Attraktivitätssteigerung für junge Menschen in Halver. Sie können sich ihr BMX schnappen und los. Wir halten Jugendliche so von Brennpunkten fern, das ist absolut wichtig“, sagte Ralf Jürgensmeyer (SPD) zu den Sparplänen. Und auch Kristian Hamm (UWG) betonte, dass er sich schwer tue, an Angeboten für Kinder und Jugendliche zu sparen: „Sie sind nicht nur unsere Zukunft, sondern auch unsere Gegenwart“.
„Die Zielgruppe liegt mir am Herzen“
Bürgermeister Michael Brosch machte ebenfalls deutlich, dass für ihn eine Streichung nicht in Frage kommt – ihm liege die Zielgruppe am Herzen. „Über den Standort haben wir lange diskutiert; auch, ob wir es tun.“ Zudem könne die Stadt womöglich für die Skateranlage Leader-Fördermittel beantragen. Er sei sehr optimistisch, dass das für den neuen Standort klappe.
Auf Nachfrage von Matthias Clever (Die Grünen) wurde deutlich, dass mit einer Realisierung in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen ist. Wie Kämmerer Simon Thienel erklärte, müsse nach einer ersten, bereits erfolgten Artenschutzprüfung noch die Artenschutzprüfung II durchgeführt werden. Dies sei jahreszeitlich bedingt „aktuell sinnfrei“. Mit Ergebnissen sei im Sommer zu rechnen.
Nachdem sich der Halveraner Karim Bacha für die Bike- und Skateszene in Halver im Oktober 2021 öffentlich stark machte, kam das Thema ins Rollen, doch gab es immer neue Diskussionen um den geeigneten Standort. Nach Optionen an der Herpine sowie an der Karlshöhe ist dieser nun mit dem Wäldchen zwischen Minigolfplatz und dem Wohngebiet „Neuer Herweg“ gefunden.
Im Votum scheiterte die CDU-Fraktion mit ihrem Sparvorschlag; sie votierte als einzige Fraktion für die Streichung.
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