Am Dienstagabend, 10. Mai, hatte die CDU Halver zum Stammtisch geladen – eine Tradition, die man nach dem Wegfall der Corona-Schutzmaßnahmen wieder aufnehmen möchte. Dr. Bernd Eicker, langjähriger Bürgermeister, erinnerte sich: „CDU vor Ort hieß das früher“. Der Ort des ersten Stammtisches nach der Pause war indes nicht willkürlich gewählt. Im Reiterstübchen des RV Halver gab’s Gesprächsbedarf: Es ging um die mögliche Errichtung einer Skateranlage an der Karlshöhe.
Seit der Schließung der Skateranlage an der Katrineholmstraße Anfang März 2021 ist die Verwaltung auf der Suche nach einem neuen Standort. Derzeitige Planungen sehen vor, auf der Freifläche an der Karlshöhe zwischen Aussichtsturm und Reitplatz einen Skatepark zu errichten. Mehrere Alternativstandorte, etwa an der Herpine, dem Winkhof oder am Schulzentrum, scheiterten – entweder aufgrund der Abgelegenheit oder letzterer aufgrund des Lärmschutzes.
Genau dort sehen auch die Mitglieder des Reit- und Fahrvereins Probleme, sollte der Park an der Karlshöhe in unmittelbarer Nähe zum Verein errichtet werden: Pferde seien von Natur aus Fluchttiere, brachten die Mitglieder des anwesenden Vorstands des Reitvereins, Marcus Freund und Thomas Degen an. Ungewohnte Geräusche könnten die Tiere verschrecken.
Eine Skateranlage an der Karlshöhe sei einerseits eine Belastung für die Tiere des RV Halver, andererseits stelle sie ein potenzielles Hindernis für den Turniersport in Halver dar, der auch Berufsreiter und Gäste aus dem Ausland seit 1926 regelmäßig zur Karlshöhe ziehe. „Das ist hochklassiger Reitsport, der hier angeboten wird“ erklärt Marcus Freund, Vorsitzender des RV Halver. Er sei froh, dass die ersten Überlegungen, die Skateranlage auf dem Parkplatz der Karlshöhe oder direkt neben der Führanlage zu errichten, wieder verworfen wurden.
Dass die CDU seiner Einladung, den Stammtisch beim RV Halver stattfinden zu lassen, gefolgt ist, freute ihn. Zeige dies zuletzt auch, dass sich die Ratsfraktionen für die Wünsche der Bürger und Vereine in der Region interessierten. Auch Ralf Schwarzkopf, CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 15. Mai, war mit im Boot und zeigte Verständnis für die Bedenken des Reitvereins.
Ein weiteres Argument, dass die Sicherheit der jungen Skater in Frage stellen könne, sei das hohe Verkehrsaufkommen an der L528 in Höhe der Karlshöhe. Es sei laut Freund kaum möglich, sich zu unterhalten, wenn die Sattelschlepper vorbeirauschten.
Wichtig sei es den Vereinsmitgliedern jedoch zu betonen: „Wir wollen nicht als Verhinderer von etwas darstellen, wir möchten nur, dass Alternativen geprüft werden“ wie Kassierer Thomas Degen erläuterte.
Sollte kein alternativer Standort für die Skateranlage gefunden werden, böte es sich an, die Fläche zwischen Reitanlage und Skatepark zu eben und zu befestigen. Diese könne dann als Parkplatz für die umliegenden Restaurants, den Aussichtsturm und den Sport- und Reitplatz dienen. Ein deutlich schönerer Lärmschutz für die „Stadt im Grünen“ statt der angedachten Betonwand wäre eine „Verlängerung“ des Wasserhochbehälters durch Aufschüttung eines begrünten Erdwalls – dieser reflektiere auch den Schall nicht so stark, sondern leite ihn aufgrund der parabolischen Form in den Himmel ab, wie Freund erläuterte.
Degen und Freund hofften im Namen des Reit- und Fahrvereins auf eine für alle Seiten verträgliche Lösung und eine gute und offene Kommunikation mit allen Beteiligten.