Groß war die Überraschung beim SGV Herscheid am Montagabend, 27. Oktober, bei der Verleihung des Klimaschutz- und des Heimatpreises 2025 im Bürgersaal des Herscheider Rathauses. Doch eins nach dem anderen.
Die Gemeinde Herscheid setzt auch in diesem Jahr ihr Engagement für Umwelt- und Klimaschutz fort. Die Ebbegemeinde lobt gemeinsam mit dem Energieunternehmen Westenergie den mit 1.000 Euro dotierten Klimaschutzpreis aus. Mit der Auszeichnung werden Projekte und Initiativen gewürdigt, die in besonderer Weise zur Erhaltung natürlicher Ressourcen, zur Förderung des Umweltbewusstseins und zur nachhaltigen Entwicklung in Herscheid beitragen. Des Weiteren wurde an diesem Abend zum siebten Mal der Heimatpreis des Landes NRW vergeben, der Einzelpersonen, Gruppen, Institutionen oder Vereine würdigt, die sich ehrenamtlich örtlich besonders engagieren. Dieser ist mit 5.000 Euro dotiert.
Bürgermeister Uwe Schmalenbach dankte den Anwesenden und den in diesem Jahr zahlreichen Bewerbern für ihr vielfältiges und leidenschaftliches Engagement für die Gemeinde Herscheid. Sein Dank galt ebenso dem Sponsor des Klimaschutzpreises, dem Energiedienstleister Westenergie, der von Kommunalmanager Stefan Lange vertreten wurde, sowie dem Klimaschutzmanager Simon Mai. Der Westenergie-Klimaschutzpreis ist mit insgesamt 1.000 Euro dotiert und kann auf mehrere Preisträger aufgeteilt werden. Eine Jury bestehend aus Vertretern der Gemeinde und von Westenergie entscheidet über die Vergabe.
Den dritten Platz sicherte sich das evangelische Familienzentrum „Unterm Regenbogen“. Grundlage ihres eingereichten Projektes war die Neugier der Kinder auf Insekten, hier insbesondere Spinnen und Schmetterlingsraupen. Insekten wurden gefangen, beobachtet und erklärt. Spielerisch wurden hierbei den Kindern Scheu und Furcht vor den krabbelnden Kleintieren genommen und ihnen die entsprechenden Erfahrungen ermöglicht.
Über den zweiten Platz freute sich die Dorfgemeinschaft Rärin. Gerd Holthaus erläuterte unterhaltsam die verfolgten Projekte. Am Feuerwehrgerätehaus wurde mit viel Erfolg eine Lehmpfütze erstellt, die darauf ausgerichtet ist, Schwalben einen entsprechenden Platz zur Sammlung ihres Nistmaterials zu bieten. Es wurden selbst Baumsetzlinge gezüchtet, da man sich von eigenen Züchtungen eine höhere Resistenz gegen Verbiss erhofft. Am Osterfeuerplatz wurde eine Blumenwiese angelegt und der alte Feuerlöschteich wurde kurzerhand aufgestaut, um Amphibien einen weiteren Lebensraum zu bieten. Auch nachtaktive Lebewesen wurden bedacht, die Dorfgemeinschaft brachte im Dorf verteilt Fledermauskästen an, die bereits nach kurzer Zeit bewohnt waren.
Der erste Platz ging an den SGV Herscheid, dessen Projekt "Natur- und Umweltschutz für Kinder und Familien" Udo Horn präsentierte. In der schwarzen Ahe konnte ein fest installierter 400 Meter langer Amphibienschutzzaun freigeräumt und gesäubert werden. Unterstützt wurden die SGVer von zahlreichen Kindern, die sich bei dieser Aktion immer wieder gern einbringen. Diese Kinder sind auch die Zielgruppe bei den angebotenen Bachexkursionen und beim Bauen von Fledermauskästen sowie Nistkästen für Vögel.
Gratulationen zum Erhalt des Klimaschutzpreises nahmen Udo Horn, Markus Gumpricht und Ronja Müntefering für den SGV Herscheid, Sabrina Kollmann, Sonja Schwoch sowie Valerie und Mia für das EFZ und Gerd Holthaus mit Enkel für die Dorfgemeinschaft Rärin stolz von Bürgermeister Uwe Schmalenbach, Klimaschutzmanager Simon Mai und Stefan Lange entgegen.
Förderverein Jugendzentrum ist unverzichtbarer Teil der Gemeinschaft
Weiter ging es mit der Verleihung des Heimatpreises. Im Rahmen des Landesförderprogramms „Heimat-Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“, beteiligt sich die Gemeinde Herscheid, in dem sie die Wertschätzung für das Verbindende, die Gemeinschaft und den Zusammenhalt unterstützt. In diesem Jahr hat sich das Gremium darauf verständigt, dass Vereinigungen, die bisher noch nicht mit dem Heimatpreis bedacht wurden, geehrt werden.
Hierbei konnte der zweite Platz an den Förderverein Jugendzentrum Herscheid vergeben werden. „Seit 2001 steht dieser Verein für den Einsatz für Kinder und Jugendliche in der Gemeinde und unterstützt maßgeblich die Arbeit des Jugendzentrums“, so Schmalenbach. Verantwortung, Respekt, Zusammenhalt und Toleranz, diese Eigenschaften würden im Jugendzentrum erfolgreich vermittelt. Der Förderverein sei ein unverzichtbarer Teil der Gemeinschaft, er sorge dafür, dass junge Menschen nicht nur einen Wohnort in Herscheid, sondern auch eine Heimat hier haben. Thomas Hartung als Vorsitzender des Fördervereins nahm den Preis dankbar entgegen. In der Selbstvorstellung ging er auf die erfolgreichen Projekte des Fördervereins ein. Seien es die Angebote verschiedenster Kurse, der Erwerb einer neuen Musikanlage, Ferienspaß, Einrichtung eines Toberaums oder des Boxrings. Das Preisgeld soll in Abstimmung mit den Kindern und Jugendlichen in neue Ideen umgesetzt werden.
Den ersten Preis sicherte sich auch beim Heimatpreis 2025 der SGV Herscheid. In seiner Laudatio führte Bürgermeister Schmalenbach aus, dass sich der SGV seit über 130 Jahren für Freude am Wandern engagiert, aber auch für das Erleben in der Natur. „Die Mitglieder betreuen rund 150 Kilometer Wanderwege, was mit viel Arbeit verbunden ist. Doch der SGV steht für mehr als das. Er steht für Tradition, Gemeinschaft und Bildung“, so Schmalenbach. Das Angebot umfasse u. a. Wanderungen, Kochkurse, Kulturfahrten und eine umfassende Jugendarbeit. Der SGV zeige, wie man Tradition bewahrt und Zukunft gestalte. Udo Horn, Markus Gumpricht und Ronja Müntefering nahmen auch diesen Preis dankbar entgegen.
Im Anschluss an die Preisverleihung nutzten die Anwesenden die Gelegenheit, sich bei einem Imbiss auszutauschen und die ersten Pläne für das kommende Jahr anzudenken.
















