Zum sechsten Spieltag der Dritten Liga empfangen die SGSH Dragons am kommenden Samstag, 27. September, den starken Aufsteiger TSG Münster in Schalksmühle. Zur Saisonpremiere am Löh ist die personelle Situation bei den Dragons weiter akut.
Die Probleme des hiesigen Handball-Drittligisten reißen nicht ab: Neben einer sehr starken Personalnot haderten die Dragons im Spiel gegen Rodgau auch mit zweifelhaften Entscheidungen auf der Platte. Die ersten Saisonpunkte konnte die SGSH so trotz einer phasenweise sehr guten Darbietung nicht einfahren. „Wenn man bedenkt, dass wir hier mit dem Innenblock der Verbandsliga-Sieben spielen und zeitweise fünf Spieler der zweiten Mannschaft gleichzeitig auf dem Feld stehen, dann ist das aller Ehren wert. Wir haben super gekämpft und uns an die Absprachen gehalten“, sagt Coach Lars Faßbender und schiebt hinterher: „So viele Ausfälle sind in Summe dann aber einfach nicht zu ersetzen, so ehrlich müssen wir sein.“
Neben der eingebüßten Qualität, die unter anderem in mehrere verfrühte Abschlüsse und entsprechende Gegenstöße mündete, kam dazu eine gehörige Portion Spielpech. „Wir bekomme nur Unzeit die Zeitstrafen gegen uns. Bei der für Julian Thomas gehe ich mit, die beiden für Kevin Plate sind nicht nachzuvollziehen. Er steht mit der Hacke im Kreis; geht der Ball nicht rein, wäre es Siebenmeter. An anderer Stelle trifft er bei seinem Wurf die Schulter, der Ball geht von dort an den Kopf. Das spielt da aber schon keine Rolle mehr. Wenn ein Spieler im Kreis liegt, steht nach dem Absprung die eigene Gesundheit im Vordergrund“, hadert der Übungsleiter zurecht mit der Auslegung.
Faßbender: Sport ist Tagesgeschäft
Die Dragons stellen weiterhin die gefährlichste Offensive der Liga, die Abteilung Attacke ist das offenkundige Prunkstück. „Gerade unter den aktuellen Voraussetzungen ist das nicht selbstverständlich und macht uns ein Stück weit stolz“, so Faßbender, „dennoch müssen wir zusehen, dass wir den Laden hinten dicht bekommen. Sport ist Tagesgeschäft - und die Tagesergebnisse sind nicht gut.“ Auch für das von Rodgauer Seite entgegengebrachte Lob können sich die Sauerländer wenig kaufen, zieren die Dragons noch ohne Zähler das Tabellenende.
Mit dem wartenden Gegner, der TSG Münster, kommt nun ein Aufsteiger ins Sauerland - kein gewöhnlicher allerdings, wie Faßbender verrät: „Mit Münster kommt eine sehr gute Mannschaft zu uns, sie haben Zweitliga-Top-Leute in den eigenen Reihen und zeichnen sich durch hohen Drang zum Tor und einen variablen, spielstarken Rückraum aus. Der hohe Sieg in Longerich war ein dickes Ausrufezeichen.“ Entsprechend setzen sich die Dragons kleinere Etappenziele für das anstehende Duell: Hinten noch sicherer stehen, ich noch besser an Absprachen halten und die Partei über die vollen 60 Minuten offen gestalten.
Personelle Situation entspannt sich nicht
Wo die Faßbender-Sieben das Spiel in Rodgau „ordentlich zu Ende spielen“ wollte, gilt es - weiterhin extrem ersatzgeschwächt - gegen Münster, den Schwung aus der sehr guten ersten Viertelstunde mitzunehmen und erneut über die eigenen Grenzen hinauszugehen und sich weiter im Eiltempo zu adaptieren. „Die Jungs sammeln ihre Erfahrungen, entwickeln sich und übernehmen Verantwortung. Das werden wir weiter forcieren“, kommentiert der Coach. Das ist auch bitter nötig, denn zu der bereits langen Ausfallliste der SGSH gesellte sich Anfang der Woche in Form on Fynn Voss ein weiterer Name. Kevin Plate musste die ersten Einheiten der neuen Trainingswoche aussetzen, Keeper Luca Jannack war zudem privat verhindert.
Wenn alle Mannschaften vor einem liegen, gibt es nur wenig zu verlieren. Hinzu kommt die Premiere am Schalksmühler Löh, dessen Publikum möglicherweise noch mal ein paar Prozent mehr aus den strapazierten Dragons peitschen kann - die Faßbender-Schützlinge jedenfalls brennen auf das Duell gegen den Aufsteiger. Anwurf der Partie ist um 19 Uhr.