Auf LokalDirekt-Anfrage äußerte sich Jacob Nielsen, Kommunikationsleiter bei Hydro Extrusion, zu der geplanten Schließung. Er bestätigte, dass die rund 190 Mitarbeitenden am Standort Lüdenscheid am Mittwoch, 26. November, um 10 Uhr über die Pläne des Unternehmens, das Werk zu schließen, informiert worden sind. Zeitgleich mit der öffentlichen Mitteilung des Unternehmens habe es auch eine interne Personalversammlung gegeben, in der die Mitarbeiter über weitere Schritte informiert worden seien.
Einen genauen Zeitplan für die Werkschließung gibt es laut Nielsen noch nicht — das norwegische Unternehmen folge allen rechtlichen Schritten, die mit einer solchen Entlassungswelle einhergehen. "Auf einen genauen Zeitplan können wir uns nicht festlegen, es kommt darauf an, wie sich die rechtlichen Schritte verhalten. Aber auch nach Abschluss dieser wird es eine Weile dauern, bis wir das Werk und sämtliche Produktionen herunter gefahren haben", erklärte Nielsen auf telefonische Nachfrage. Damit widerspricht er Fabian Ferber, dem ersten Bevollmächtigten der IG Metall im Märkischen Kreis. Dieser hatte zuvor kritisiert, dass der Personalrat zu spät in diese Entscheidung eingebunden worden sei.
Anhaltend schwache Nachfrage als Hauptgrund
Weiter führte Nielsen aus: "Der Hauptgrund ist die anhaltend schwache Nachfrage und der Marktrückgang im europäischen Strangpressmarkt, was zu einer niedrigen Kapazitätsauslastung führt. Das Werk in Lüdenscheid, wie auch die anderen betroffenen Standorte, hatte über längere Zeit hinweg wirtschaftliche Schwierigkeiten und würde in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen benötigen, um ein ausreichendes Niveau an operativer Exzellenz zu erreichen. Dies ist keine leichte Entscheidung und sie wird nicht leichtfertig getroffen, aber das übergeordnete Ziel ist es, Hydros europäische Strangpressstruktur zu optimieren und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stärken."
In Hinblick auf die Aussagen Ferbers ergänzte er: "Nun beginnt ein formeller Konsultationsprozess mit den Arbeitnehmervertretungen und dem Betriebsrat. In diesem Prozess wird Hydro Lösungen gemäß den lokalen deutschen Regelungen erörtern und verhandeln, einschließlich der Entwicklung eines Sozialplans, wo dies erforderlich ist. Offene Stellen an anderen Hydro-Standorten in Deutschland und Europa werden den Mitarbeitenden in Lüdenscheid zugänglich gemacht und relevante Positionen in der Region im Werk ausgeschrieben. Unterstützungsangebote, einschließlich Beratung, stehen den betroffenen Mitarbeitenden ebenfalls zur Verfügung."
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