„Das wird die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft“, sangen die „Toten Hosen“ erstmals 1993. Möglichweise hat das kollektive Wünschen auch im Jahr 2025 geholfen. Das erste Teilstück der Rahmedetalbrücke könnte noch im Dezember dieses Jahres freigegeben werden.

 

Nach übereinstimmenden Medienberichten und Informationen aus dem Newsletter des Brückenbauer Bürgerbüros könnte der 20. Dezember das historische Weihnachtsgeschenk werden. „Wenn sich der 20. Dezember 2025 als Tag der Freigabe mit Politprominenz aus der Bundespolitik bestätigen sollte, sollten auch engagierte Bürgerinnen und Bürger an diesem Moment teilhaben“, schreibt Sebastian Wagemeyer, Bürgermeister und Bürgerbeauftragter für den Brückenbau im aktuellen Newsletter.

Antwort des Bundesverkehrsministeriums

Auch das Bundesverkehrsministerium hat sich dazu geäußert. In einer Antwort auf eine Anfrage der Westfalenpost heißt es: „Es zeichnet sich ab, dass die neue Talbrücke Rahmede deutlich schneller eröffnet werden kann. Die Baufirmen arbeiten mit Hochdruck an der Fertigstellung.“ Es müssten „jetzt nur noch finale Baumaßnahmen erfolgen“. Mit einem Verweis auf die Witterungslage könne aber derzeit „noch kein konkretes Datum“ genannt werden.

Ein klares Bekenntnis zum Freigabetermin 20. Dezember ist das allerdings noch nicht. Sollte für diesen Tag eine offizielle Veranstaltung mit Prominenz aus der Politik geplant sein, müssten die Vorbereitungen ja längst laufen.

Immer wieder wird auch auf die Witterung hingewiesen. Sie müsste günstig sein, damit die Freigabe früher klappt als der bisher immer offiziell bestätigte Termin Februar 2026. Dieser Zeitraum war beim A45-Bürgerfest Anfang Oktober genannt worden.

Offenbar haben sich die Experten und die ausführenden Firmen mit einem Strategiewechsel befasst. Darüber haben die Lüdenscheider Nachrichten berichtet. Demnach soll eben wegen der unsicheren Wetteraussichten die aufwändige Abdichtung verschoben werden.

Zunächst provisorische Asphaltschicht

Stattdessen könnte zunächst eine provisorische Asphaltschicht aufgetragen werden, die die frühe Nutzung der Brücke ermöglicht. Im Frühjahr könnte diese Asphaltschicht wieder weggefräst, danach die Folie aufgetragen und endgültig asphaltiert werden. Fachleute wie Dr. Heinrich Bökamp, Präsident der Ingenieurkammer-Bau NRW, hält das für möglich.

Fakt ist: Der Bau kommt schnell voran - auch auf der zweiten Brückenhälfte. Teile der so genannten Vorbauschnäbel werden derzeit von einem schweren Kran abmontiert. Die gehören zu den Enden der Metallkonstruktionen, die sich in Kürze von beiden Seiten treffen sollen. 

Der Lüdenscheider SPD-Landtagsabgeordnete und Sprecher im Verkehrsausschuss Gordan Dudas sieht in der vorgezogenen Freigabe eine deutliche Entlastung. „Wenn jetzt alles passt, ist die Stau-Hölle bald vorbei“, erklärt er in einer Pressemitteilung. Die mögliche Freigabe sei „ein echtes Weihnachtsgeschenk der bauenden Unternehmen Habau, Bickhardt Bau und MCE“.