Das Tortenatelier erfährt in Halver eine zweite Auflage – allerdings mit einem neuen Konzept. Dahinter stehen Jana Eilhardt, Dietrich Turck, Stefan Czarkowski und Dieter Hoffmann. Unter dem Namen Tortenatelier / sa mesa soll voraussichtlich Ende Januar 2024 der Betrieb an der Frankfurter Straße aufgenommen werden. Die Stadtverwaltung hatte am Dienstagabend, 7. November, die Fraktionsspitzen und auch alle Mitbewerber über die Entscheidung informiert.
„Wir können kein Café betreiben, aber wir können die Rahmenbedingungen schaffen für einen langfristigen und kontinuierlichen Betrieb im Sinne der ursprünglichen Idee der Häuser der Kultur“, heißt es in dem Konzept der vier Halveraner, mit dem sie die Stadtverwaltung und nicht zuletzt auch die Politik überzeugt hatten. Mit Gastro-Profi Stefano Gallus an ihrer Seite, wollen sie das Schieferhaus nun gemeinsam zukunftssicher aufstellen. Im Vordergrund des Konzeptes steht der Gedanke, das Schieferhaus im Sinne „Häuser der Kultur“ zu einem Museumscafé in unmittelbarer Nachbarschaft zum Regionalmuseum „Villa Wippermann“ herzurichten und zu betreiben.
„Wir wollen dieses Gesamtkonzept wieder herstellen“
Die unter Denkmalschutz stehenden Schieferhäuser in der Frankfurter Straße gehören zum ältesten erhaltenen Gebäudebestand der Stadt Halver. Mit Fördermitteln der Regionale 2013 wurden die beiden ehemaligen Wohnhäuser und die benachbarte Villa des Fabrikanten Gustav Adolf Wippermann denkmalgerecht saniert und als „Häuser der Kultur“ dem kulturellen und gesellschaftlichen Leben der Bürgerinnen und Bürger der Region „Oben an der Volme“ gewidmet. „Wir wollen dieses Gesamtkonzept wieder herstellen“, lautet der Plan der vier Halveraner.

Zur Realisierung dieses Vorhabens baten Eilhardt, Turck, Czarkowski und Hoffmann den Konditormeister Stefano Gallus an den Tisch. „Wir haben unser Konzept Stefano Gallus vorgestellt. Wer, wenn nicht er wäre der richtige Partner? Wir haben uns die Beweggründe seines Weggangs aus Halver erklären lassen und gemeinsam nach Lösungen für einen Neuanfang gesucht.“
Gallus hatte von 2015 bis 2021 das Schieferhaus unter dem Namen „Tortenatelier“ geführt. Nach eigenen Angaben hatte die entbehrungsreiche Coronapandemie mit Krankheitsausfällen und Personalmangel schlussendlich dazu geführt, Halver zu verlassen und das Tortenatelier zu schließen, teilten sie damals mit.
Doch nun, gestärkt durch die Unterstützung des Halveraner Quartetts, kann sich Gallus eine Rückkehr nach Halver vorstellen. „Stefano Gallus sprach in den Hotelfachschulen seiner Heimat Sardinien junge Köche, Köchinnen und Servicekräfte an. Unter der Anleitung des erfahrenen Gastronoms könnten sich ein junger Koch und eine Servicemitarbeiterin vorstellen, nach Halver zu kommen. In ihrer Heimat sehen die jungen Leute kaum Chancen für die Zukunft. Wir würden bei der Suche nach Wohnraum helfen und in der Anfangszeit finanziell unterstützen.“ Zudem könne Stefano Gallus wieder ehemaliges Stammpersonal rekrutieren, teilen Truck, Eilhardt, Czarkowski und Hoffmann mit.
Tortenatelier / sa mesa – sardische Spezialitäten
ÖFFNUNGSZEITEN
Mittwoch 9 bis 18Uhr
Donnerstag bis Samstag 9 bis 22 Uhr
Sonntag und Feiertags 10 bis 18 Uhr
Das Angebot sieht dem Konzept zufolge eine Frühstückskarte, wechselnde Mittagsangebote, Kaffee, Kuchen und Torten am Nachmittag sowie eine warme Küche bis 21 Uhr vor.
Im Obergeschoss sollen zudem Themenabende stattfinden, darunter sardischer Abende, Events mit saisonalen Speisen sowie die kulinarische Betreuung von Veranstaltungen in der Villa Wippermann.
Bis es soweit ist, haben alle Beteiligten aber noch allerhand zu tun: Das Haus muss in den denkmalgeschützten Zustand zurückversetzt werden. Die Dauer der Renovierungsmaßnahmen schätzt Stefan Czarkowski auf acht bis zehn Wochen.
Dieses Quartett steht hinter dem Konzept:
Jana Eilhardt, als Ausstellungsorganisatorin der Villa Wippermann, der die Attraktivitätssteigerung des Regionalmuseums durch ein Museumscafé sehr am Herzen liegt.
Dietrich Turck, der sich – als Vorsitzender des Kuratoriums der Bürgerstiftung für Halver – für Dauerhaftigkeit und für die Gemeinschaft Bleibendes einsetzt, wie es bereits mit dem Waldfreibad Herpine gelungen ist.
Stefan Czarkowski, der als Architekt und Bausachverständiger seinerzeit die denkmalgerechte Sanierung der Schieferhäuser umgesetzt hat und das Haus wieder in den denkmalgeschützten Ausgangzustand zurückversetzen möchte, ergänzt um die damals aus Kostengründen nicht umgesetzten Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik und angemessene Beleuchtung.
Dieter Hoffmann, der diese Idee angestoßen hat und finanziell unterstützen möchte.