Der Mann auf der Anklagebank des Amtsgerichts Lüdenscheid kann gar nicht verstehen, warum er vor Gericht ist. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 37-Jährigen Betrug vor. Im September 2023 soll er im Rahmen seiner freiberuflichen Tätigkeit im Gartenlandschaftsbau einen Lüdenscheider um sein Geld gebracht haben.
2700 Euro hatte ihm der Kunde laut Akte übergeben. Die dafür zu leistenden Arbeiten im Garten soll der Castrop-Rauxler nicht erledigt, die Summe aber trotzdem behalten haben. „Das stimmt nicht“, sprudelt es förmlich aus dem Angeklagten heraus. Der Lüdenscheider habe ihm 1500 Euro für den Bagger, Diesel und Material gegeben. „Ich habe die Gartenarbeiten gemacht. Er hat mich immer bezahlt, wenn etwas erledigt war“, erklärt der 37-Jährige aufgebracht.
Es sei um die Verteilung von 2,5 Tonnen Erde und das Setzen von Randsteinen gegangen. Insgesamt stimme die Summe von 2700 Euro. 1500 Euro für Material vorher, 1200 Euro für erledigte Arbeiten hinterher. Er verstehe nicht, so der Castrop-Rauxler, warum der Auftraggeber behaupte, Geld von ihm zu bekommen. „Warum lügt er so rum?“ Der Auftraggeber erscheint nicht zum Prozess. Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft bemerkt, dass es sich vorliegend wohl eher um eine zivilrechtliche Streitigkeit handelt. Das sieht auch der Richter so. Er stellt das Verfahren ohne Auflagen ein.