Ob Floßbau, Wanderung oder die Gründung einer Band - die Neuntklässler der Primusschule haben sich im Rahmen der jährlich stattfindenden Projektwochen verschiedenen Herausforderungen gestellt. Die Idee dahinter: Die Schüler sollen ihre persönlichen Grenzen ausloten, sich Ziele setzen und Hürden meistern. Die Ergebnisse der Projekte präsentierten die Schüler am Montag, 22. September, in der Aula dem Publikum - und diese konnten sich sehen lassen.
So blickte die erste Gruppe auf eine Wanderung quer durch das Sauerland zurück - der Weg führte sie von Schalksmühle aus über Lüdenscheid, Meinerzhagen, Plettenberg, Attendorn, Drolshagen und Finnentrop bis nach Kierspe. Die "Traveller", wie sich die Gruppe nannte, legte zuvor selbst eine Route fest, die sie von Bauernhof zu Bauernhof führte. Im Gegenzug für Übernachtungsmöglichkeiten - entweder in mitgebrachten Zelten oder Ferienwohnungen auf dem Hof - boten die Schüler ihre Mithilfe auf dem Hof an. Das selbst erklärte Ziel der Schüler war es übrigens, jeden Tag eine Strecke von mindestens zehn Kilometern zurückzulegen. Und tatsächlich - an manchen Tagen übertrafen sie das sogar, nur an sehr wenigen Tagen erreichten sie die nächste Station per Bus.
Aber so eine Wanderung will natürlich auch finanziert werden - entsprechend planten die Schüler zuvor ein Budget für Essen, Getränke und den täglichen Bedarf. Auch diese Herausforderung gelang: Am Ende verfügten allen Beteiligten noch über einen Betrag in Höhe von 50 Euro.
Die Meinungen der Schüler waren gemischt, wie sich am Ende des Vortrags herausstellte: So empfand eine Teilnehmerin die Wanderung als "zu anstrengend", zwei Schüler ließen sich nach einigen Tagen abholen. Aber es gab auch positive Rückmeldungen: "Wir haben viel Verantwortung übernommen und gelernt, in der Gruppe zurechtzukommen. Ich denke, dass wir alle viel daraus gelernt haben und einiges für unser Leben mitnehmen", reflektierte eine andere Schülerin.
Mit dem Floß über die Glör
Nicht alle Gruppen zog es in die Ferne - eine andere Gruppe entschied, ein voll funktionsfähiges Floß zu bauen. Dabei war der Plan zunächst ein anderer: Ursprünglich wollten die Schüler eine Bank für die Bushaltestelle bauen, die sie dort vermissen. Mangels Genehmigung musste dann aber eine neue Idee her - und so fiel der Entschluss, ein tragfähiges Floß zu bauen.
Entsprechend hieß es: ran an die Bretter, Schrauben und Akkuschrauber. Und auch dieses Projekt wurde von Erfolg gekrönt: Den Abschluss der Projekttage bildete eine Fahrt über die Talsperre.
Musik - aber selbst gemacht
Eine weitere Gruppe verschrieb sich für die Dauer des Projekts voll und ganz der Musik - und gründete die Band "Headache." Verbunden war dies mit einer Menge Arbeit: So galt es, die Instrumente auf die Teilnehmer zu verteilen, Songs auszuwählen, zu proben, und, zum guten Schluss, noch zwei Musikvideos zu drehen.
Ebendiese wurden dem interessierten Publikum dann auch präsentiert - und mit Applaus belohnt. Auch die Teilnehmer selbst zogen eine positive Bilanz: "Wir sind tatsächlich als Band zusammengewachsen", resümierte sie.
Man wächst an seinen Herausforderungen
Ob nun ein selbstgeschriebener Reiseführer für die umliegenden Städte, ein Kochbuch oder eine Wanderung von Norden nach Rheine - am Ende der knapp zweistündigen Präsentation blieb festzuhalten, dass die Schüler der Primusschule nicht nur kreative Ideen entwickeln, sondern diese auch mit Ausdauer und Teamgeist umsetzen können.