Iserlohner kandidiert beim BSW-Bundesparteitag.

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Die Gerüchte hielten sich schon länger, dass Oliver Ruhnert, bis zur jüngsten Kommunalwahl Fraktionsvorsitzender BSW/Die Linke im Iserlohner Rat, Karriere auf der bundesweiten Polit-Bühne machen wird. Der 53-jährige ehemalige Manager des Fußball-Bundesligisten 1. FC Union Berlin soll neuer Generalsekretär des BSW werden. Wie die Partei jetzt bestätigte, kandidiert Ruhnert auf dem Bundesparteitag am 6./7. Dezember 2025 für den Posten des Generalsekretärs.

Menschen haben Glauben an gute Politik verloren

In der Mitteilung der Partei wird Ruhnert so zitiert: „Ich komme nicht aus dem Feld der Berufspolitiker. Durch meinen bisherigen Werdegang kenne ich aber die Sorgen und Nöte der Menschen in den Städten und Bundesländern, ganz gleich wo in Deutschland. Von daher weiß ich, dass die Leute in unserem Land den Glauben an eine gute Politik verloren haben. Das BSW ist seit seiner Gründung für mich die Partei, die genau diese Menschen wieder in den Mittelpunkt des politischen Handelns stellt. Deswegen habe ich mich entschieden, nach all den erfolgreichen Jahren im Sport als Generalsekretär des BSW zu kandidieren und mich gemeinsam mit der Partei für eine gerechtere und glaubwürdigere Politik zu engagieren. Ich stehe für pragmatische Lösungen jenseits von Ideologie und eine konsequente Friedenspolitik. Zudem war ich nie jemand, der mit dem Strom schwimmt, deshalb reizt es mich gerade jetzt, den Menschen in diesem Land zu zeigen, dass es besser und gerechter zugehen kann – und dass das BSW lebt!“

Wagenknecht: „Hauptgewinn für das BSW“

Parteigründerin Sarah Wagenknecht zur Ruhnert-Kandidatur: „Dass Oliver Ruhnert bereit ist, als Generalsekretär beim BSW einzusteigen, ist ein Hauptgewinn für uns. Im Fußball würde man von einem Königstransfer sprechen. Oliver Ruhnert ist ein Macher, der immer wieder bewiesen hat, dass er Teams zum Erfolg führen kann und ein gutes Händchen beim Entdecken von Talenten hat. Auch in seinem politischen Engagement, ob als Kommunalpolitiker oder als unser Berliner Spitzenkandidat, hat er bewiesen, dass er Menschen gewinnen und überzeugen kann. Wir stehen mit dem Parteiaufbau und fünf Landtagswahlen im kommenden Jahr vor großen Herausforderungen. Die Situation ist nicht unähnlich zur Anfangszeit von Oliver Ruhnert bei Union Berlin – viel Potential, aber noch nicht sicher in der Bundesliga. Auch wir wollen mit Oliver Ruhnert aufsteigen und ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit!“

16 Jahre Fraktionsvorsitzender

Ruhnerts politische Anfänge reichen ins Jahr 2009 zurück. Damals zog er für die Partei Die Linke in den Iserlohner Rat ein, dort war er 16 Jahre lang deren Fraktionsvorsitzender. Im Mai 2024 wechselte der zum BSW, kandierte im Februar 2025 in einem Berliner Wahlbezirk. Auf die Idee einer Kandidatur für das BSW habe ihn Parteichefin Sahra Wagenknecht gebracht. „Sie hat mich persönlich gefragt, auch weil sie von meiner Affinität zur Politik wusste“, erklärte Oliver Ruhnert seinerzeit. Das BSW scheiterte an der Fünf-Prozent-Hürde. Der 53-Jährige arbeitet seit 2017 in Berlin. Ruhnert war erst in der SPD und trat nach der Bundestagswahl 2005 aus der Partei aus. Seit 2007 ist er Lokalpolitiker, 2009 trat er zur Wahl des Bürgermeisters von Iserlohn an.