Linus, Du bist seit dem Sommer vergangenen Jahres der Mittelmann der SGSH Dragons. Erfahrungen hast Du bisher beim TuS Ferndorf in der Oberliga und in der 2. Bundesliga gesammelt – die 3. Liga war so gesehen „Neuland“ für Dich. Wie blickst Du auf die letzten neun Monate zurück?
Linus Michel: „Die Zeit bei den SGSH Dragons gefällt mir sehr gut, denn wir haben guten Handball gespielt, was sich auch in der Tabelle widerspiegelt. Auch bei meinem Wechsel im Sommer bin ich gut aufgenommen worden und fühlte mich direkt angekommen hier.“
Der TuS Ferndorf ist Dein Heimatverein, für den Du auch in dieser Saison auf Torejagd gegangen bist. Möglich macht das das Doppelspielrecht, mit dem Du ausgestattet bist. Wie teilen sich die Trainings-/ und Spielanteile in dieser Saison für Dich auf?
Linus Michel: „Die Spielanteile haben sich so aufgeteilt, dass ich bis auf eine Ausnahme immer bei den Dragons im Einsatz gewesen bin. Beim Spiel gegen die GSV Eintracht Baunatal war ich nicht mit nach Nordhessen gereist, sondern bin in der Stählerwiese in Ferndorf aufgelaufen. Die Trainingsanteile sind immer ein wenig davon abhängig, wie ich beim TuS Ferndorf gebraucht werde. Im Dezember gab es dort eine große Verletztenmisere und dann war ich häufiger dort im Training. Es wird zwischen den Vereinen immer abgestimmt, aber die meiste Zeit habe ich im Training bei den Dragons verbracht.“
Das Doppelspielrecht dient meistens dazu, dass junge Nachwuchsspieler mehr Spielpraxis und Erfahrungen sammeln sollen. Wie siehst Du persönlich Deine Entwicklung in den letzten Wochen und Monaten?
Linus Michel: „Ich denke, dass ich mich weiterentwickeln konnte. Die Spielpraxis und das Training haben mir sehr gut getan. Ich bin froh, dass ich diese Chance hier bekommen habe und danke den Trainern für ihr Vertrauen, das ich hier genieße. Es kann natürlich immer besser sein, es gibt immer wieder Baustellen, an denen man arbeiten muss, aber Stand jetzt bin ich ganz zufrieden.“
Der TuS Ferndorf kämpft momentan in der 2. Bundesliga (Tabellenplatz 18) gegen den Abstieg, mit den SGSH Dragons stehst Du in der 3. Liga ganz oben in der Tabelle um wirst in den kommenden Wochen in der Aufstiegsrunde um den Aufstieg kämpfen. Wie geht man damit um, zwei so unterschiedliche Herausforderungen vor sich zu haben?
Linus Michel: „Bei den SGSH Dragons ist es sehr entspannt, denn wir verspüren keinen großen Druck, denn der Aufstieg ist kein Muss. Es ist eine schöne Situation, da oben in der Tabelle zu stehen und ich freue mich auf die Aufstiegsrunde, in der wir spannende Spiele haben werden. Wir werden uns deutschlandweit messen und unser Bestes geben. Beim TuS Ferndorf ist ein wenig Druck, da man nicht aus der 2. Bundesliga absteigen möchte, dennoch stellt man sich der Situation, man spürt eine gewisse Anspannung, aber es wird locker damit umgegangen.“
Gibt es für Dich Unterschiede zwischen 2. und 3. Bundesliga?
Linus Michel: „Das Tempo und die Einzelspieler sind in der 2. Bundesliga ein bisschen besser. In der 2. Liga geht es in jedem Spiel um alles, das Tempo ist viel höher und die Härte auch stärker.“
Dein Vertrag beim TuS Ferndorf läuft zum Ende der Saison aus und auch das Doppelspielrecht bei den Dragons endet damit. Gibt es schon Pläne für die Zukunft?
Linus Michel: „Das Thema lasse ich relativ entspannt angehen. Bisher gibt es noch keine konkreten Pläne. Wir werden sehen, wie sich die Situation entwickelt und lasse es auf mich zukommen.“
Und was sind Deine Erwartungen an die Aufstiegsrunde?
Linus Michel: „Natürlich möchte ich jedes Spiel gewinnen, möchte in jedem Spiel mannschaftlich gut spielen. Die Gegner kann ich bisher nicht wirklich einschätzen, aber wir sollten mit Selbstbewusstsein antreten und die bestmöglichen Ergebnisse erzielen.“