„Die stärkste Figur beim Schach ist die Dame – wie im richtigen Leben“, eröffnete Großmeister Sebastian Siebrecht seine kurze Einführung in die Welt des Schachs – und die Grundschüler hörten interessiert zu. Anschließend hieß es dann: Ran an die Bretter, frei nach dem Motto „Learning by doing.“
Zunächst einmal nur mit vereinfachten Regeln: So galt es, im Rahmen der sogenannten „Bärentaler Bauernkloppe“, schlicht nur einen einzigen seiner Bauern – „ohne Rücksicht auf Verluste“, wie Siebrecht betonte – bis auf die Grundlinie des Gegners zu bringen. Wem dies gelang, gewann die Partie.
Anschließend wurde es ein klein wenig schwieriger, als es darum ging, die Dame über die Linie auf der anderen Seite des Feldes zu bringen – und dabei gegen nicht weniger als acht Bauern des Gegners anzutreten.

Sebastian Siebrecht, der selbst 25 Jahre lang in der Bundesliga gespielt hat, gibt Workshops und bietet Schachanalysen an. Das Herzstück seiner Arbeit jedoch, so sagt er im Gespräch mit LokalDirekt, sei es, Kindern das Spiel nahezubringen. „Schach fördert das Konzentrationsvermögen und das logische Denken. Gleichzeitig bietet es aber nicht nur Input für Hochbegabte, sondern auch für lernschwächere Schüler.“ Außerdem sieht Siebrecht im Schachspiel ein „hervorragendes pädagogisches Mittel – die Kinder lernen spielerisch, ohne sich dabei in einer klassischen Schul- oder Lernsituation zu befinden.“ „Ich empfinde es als großes Glück, mit Kindern zu arbeiten. Ich möchte am liebsten, dass alle Teilnehmer Spaß haben und das Spiel erlernen.“
Auch Schulleiterin Monika Lauterbach freute sich über den Besuch von Sebastian Siebrecht und den beiden Studenten Lasse Struck und Rebecca Browning – ebenfalls von „Faszination Schach“ in der Lindenhofschule: „Heute bekommen alle 246 Schüler einen Einblick in die Welt des Schachs.“ Bislang, so Lauterbach weiter, habe die Aktion im Lüdenscheider SternCenter stattgefunden und sei auch dort von der Grundschule besucht worden.
Über den ganzen Schultag verteilt konnten Schüler aller Jahrgänge in Kleingruppen einen Einblick gewinnen – und manch einer ist vielleicht sogar mit einem neuen Hobby im Gepäck nach Hause gegangen.