Der Antrag der Grünen/Bündnis 90 an Bürgermeister Michael Brosch zur nachhaltigen Erschließung des Gewerbegebietes Leifersberge wurde bereits am 16. Mai gestellt, aber jetzt erst besprochen.
Im Schreiben der Grünen heißt es: „Wir brauchen ein Umdenken in der Bauleitplanung. Wir fordern daher eine nachhaltige und umweltverträgliche Erschließung des geplanten Gewerbegebietes Leifersberge.“
Dieser Forderung folgt ein umfangreicher, zu prüfender Maßnahmenkatalog. Uwe Leinung (Grüne) stellte klar, dass der Katalog Vorschläge enthalte, die nicht nur zu prüfen seien, sondern deren entsprechende Lösungen zu erarbeiten und in die Bauleitplanung und alle dazugehörigen Planungsprozesse zu integrieren sei. „Nicht alles, was formuliert wurde, gilt für jeden“, stellte Leinung weiter fest. Zudem seien die genannten Maßnahmen eher ein „Ideenkatalog“ mit „ökologischer Ausrichtung“. Es sei ein „Prüfauftrag“, bei dem es eher darum gehe, welche „Maßnahmen, wie und in welcher Qualität machbar“ seien.
Kämmerer und 1. Beigeordneter Simon Thienel bezeichnete den Maßnahmenkatalog als „konstruktiven Vorschlag“, bei dem es vor allem darum gehe „im Dialog mit den Unternehmern ein Energieeffizienznetzwerk zu erarbeiten“. „Hier hat die Verwaltung einen Themenkatalog bekommen, bei dem Klimaschutz und Wirtschaftsförderung bei energetischen Fragen Hand in Hand gehen“, so Thienel weiter.
Auch Sascha Gerhardt (FDP) bezeichnete den Vorschlag als „zielführend“ und meinte, dass die konkretisierte Ausgestaltung als „kleine Blaupause für zukünftige Projekte“ dienen könne, zumal hier „Ökologie und Ökonomie gemeinsam ein flächenschonendes Vorgehen“ vereinbaren würden.
Martin Kastner (SPD) sagte, es sei ein umfangreicher Antrag, bei dem es wichtig sei, dass „die Unternehmer mit im Boot“ seien und weiter: „Viele Dinge, die hier genannt werden sind sehr, sehr wichtig und richtig.“ Dann wollte Kastner aber auch wissen, wie groß die Nachfrage auf die Flächen Leifersberge eigentlich sei.
Simon Thienel bestätigte, dass diese „sehr stark“ sei und er potenziellen Investoren, die jetzt noch Anfragen stellen, sagen müsse, dass es sehr schwierig werde könne. Mit fünf bis acht Unternehmen müsse er sich noch zusammensetzten, erwähnte aber auch, dass die Dialogbereitschaft und Reaktionen bei den Unternehmern sehr groß und durchweg positiv sei. Er nannte die Unternehmer „hidden champions“, die „die Weltlage vor Augen“ hätten und bei denen er keinerlei Überzeugungsarbeit leisten müsse, einige sogar selbst Nachhaltigkeitsvorschläge ins Gespräch einbrächten. Sie verträten schließlich den Standpunkt: „Wir wollen, können und müssen uns erweitern.“