Olaf Schade, der seit neun Jahren das Amt des Landrats und seit 30 Jahren einen Sitz im Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises innehat, begründet seinen Rückzug mit einem Blick auf die langfristige Perspektive bis zum Herbst 2030: „Bei der Überlegung, erneut für das Amt des Landrats zu kandidieren, muss der Blick, so glaube ich, nicht nur auf den dann kommenenden Monaten der Legislatur liegen, sondern auf die gesamte Wahlperiode“, heißt es in seinem öffentlichen Statement.
2020 Wiederwahl mit 61,6 Prozent Mehrheit
In seiner bisherigen Amtszeit konnte Olaf Schade zweimal breite Unterstützung und hohe Stimmenanteile auf sich vereinen. So wurde er nach seiner ersten Amtszeit 2020 mit rund 80.000 Stimmen und einer Mehrheit von 61,6 Prozent wiedergewählt. Der 56-Jährige betont, dafür sei er dankbar und dass ihm dieser Rückhalt immer die Möglichkeit gegeben habe, „über die Partei- und Stadtgrenzen hinweg für den Kreis wirken zu können.“
Viele Krisen bewältigt
Der noch amtierende Landrat verweist in seiner Stellungnahme auf die zahlreichen Krisenbewältigungen der letzten Jahre: Herausforderungen wie die Corona-Pandemie. das Rekordhochwasser und die Energie- und Flüchtlingskrise seien lokal angegangen und bewältigt worden. „Gleichzeitig ist es uns gelungen, Weichen für die Zukunft zu stellen“, so Schade und nennt als Beispiele wichtige Projekte wie die Sanierung der Keisschulen und den Bau des Gefahrenabwehrzentrums. „Auch der Grundlagenbeschluss, das Kreishaus im Bestand zu sanieren, wurde ebenso wie die Kreishaushalte der vergangenen Jahre mit breiten Mehrheiten beschlossen.“
Ebenso seien – häufig in Arbeitsteilung mit den Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises – regionale Aufgaben im Bereich der Verkehrs-, Wirtschafts- und Tourismusförderung gestemmt und der Breitbandausbau in die Wege geleitet worden. „Auch die zentrale Zukunftsaufgabe – das Klima zu schützen und die Biodiversität zu sichern – wurde angegangen“, hebt Schade hervor. „Und nach wie vor ist der Kreis als Träger des Jobcenters EN ein Garant für soziale Sicherheit.“
Politische Auseinandersetzung setzten Schade zu
Eine zunehmend härtere politische Auseinandersetzung und die damit einhergehende täglich Belastung hätten ihn zuletzt persönlich so beeinträchtigt, dass er einige Zeit ausgefallen sei: „Das ist vorbei und ich bin wieder fit“, betont der 56-Jährige, dass er sich bis zum Ende der Wahlperiode „mit voller Kraft und von ganzem Herzen“ für den Ennepe-Ruhr-Kreis einsetzen werde.
Nachfolgersuche hat begonnen
Wen die SPD bei der Kommunalwahl 2025 als Nachfolger von Olaf Schade aufstellen wird, ist noch nicht bekannt. Während die Sozialdemokraten nun ihre Optionen prüfen, hat die FDP am Wochenende mit dem 44-jährigen Ronald Mayer aus Sprockhövel bereits einen Kanditaten für das Landratsamt ins Rennen geschickt.