Die Elfringhauser Schweiz soll behutsam und nachhaltig touristisch weiterentwickelt werden. Dafür erhalten der Ennepe-Ruhr-Kreis und der Regionalverband Ruhr (RVR) nun kräftige Unterstützung aus dem EU-Förderprogramm EFRE: 540.000 Euro fließen an den Kreis, weitere 100.000 Euro an den RVR für den Baustein Wanderkonzept.
„The Green Between“ startet 2026
Das Projekt trägt den Titel „The Green Between — Wo Wanderlust auf Mikroabenteuer und digitale Inspiration trifft“. Der Startschuss soll Anfang kommenden Jahres fallen, die Umsetzung ist bis Ende 2028 geplant. Ein zentrales Element ist dabei die Einbindung der Bevölkerung.
Geplant sind drei Hauptbausteine:
Wanderkonzept (190.000 Euro),
Mikroabenteuer und Erlebnisangebote (200.000 Euro),
Digitale Dienste wie Apps, Audio- und Videoangebote (120.000 Euro).
Zusätzlich erhält der RVR Fördermittel speziell für die konzeptionelle Weiterentwicklung des Wanderangebots.
Qualität statt neuer Wege
Im Mittelpunkt steht der bewusste Verzicht auf neue Wanderwege. Stattdessen sollen bestehende Routen optimiert, sinnvoll miteinander verknüpft und qualitativ aufgewertet werden. Ergänzt wird dies durch ein modernes Wanderinformationssystem, Erlebnisstationen, Entdeckerpunkte und digitale Angebote.
„Die Elfringhauser Schweiz lädt von jeher zum Wandern ein und überzeugt mit einer Vielzahl an regionalen Produkten und Besonderheiten“, erklärt Ralf Thebrath, Projektmanager Tourismus beim Ennepe-Ruhr-Kreis. „Diese Qualitäten gilt es noch besser zu nutzen und Höfe, Gastronomie, Übernachtungsbetriebe sowie Orte der Regionalkultur über Wanderrouten zu vernetzen.“
Mikroabenteuer statt Massentourismus
Zwischen Hattingen, Sprockhövel, Velbert und Wuppertal sollen leicht zugängliche Mikroabenteuer neue Anreize schaffen. Geplant sind unter anderem Rätseljagden, spielerische Community-Challenges sowie digitale Entdeckungsformate.
Dabei geht es bewusst nicht um neue Hotspots oder steigende Besucherzahlen. Ziel ist eine kluge Besucherlenkung, um sensible Naturbereiche zu schützen und den Fokus auf Qualität statt Quantität zu legen. Start- und Zielpunkte der Wanderungen sollen zudem gut an Innenstädte und den öffentlichen Nahverkehr angebunden werden. „Wir streben ein Kontrastprogramm zu dem an, was umliegende Großstädte bieten“, so Thebrath. „Ein attraktives Alternativangebot, das Naturerleben, Ruhe und Nachhaltigkeit verbindet.“
"Wichtiger Baustein für die Region"
Auch der Regionalverband Ruhr sieht in dem Projekt einen wichtigen Baustein für die Region. Stefan Kuczera, Beigeordneter für Regionale Planung und Entwicklung beim RVR, betont: „Wir beteiligen uns sehr gerne an diesem tollen Projekt. Der RVR arbeitet kontinuierlich daran, die Wanderangebote im Ruhrgebiet weiter zu verbessern — The Green Between passt hervorragend dazu.“
Am Ende soll ein verträgliches Angebot entstehen – für Einheimische ebenso wie für Gäste. „Ein nachhaltiges Naturerlebnis, das Rücksicht nimmt und bestehende Sorgen ernst nimmt, etwa mit Blick auf mehr Besucher oder Vermüllung“, fasst Thebrath zusammen.
Viele Partner ziehen an einem Strang
Neben dem Ennepe-Ruhr-Kreis und dem RVR sind die Städte Hattingen und Velbert, die Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr, der Kreis Mettmann (Neanderland) sowie der Sauerländische Gebirgsverein beteiligt. Sie bringen fachliche Expertise und personelle Ressourcen ein — mit dem gemeinsamen Ziel, die Elfringhauser Schweiz zukunftsfähig und naturverträglich weiterzuentwickeln.










