Die Breckerfelder Jakobus-Kirmes war noch nie ein Riesen-Rummel. „Allein platzmäßig ist es gar nicht möglich, viele große Fahrgeschäfte im Ortskern aufzubauen“, so Ordnungsamtsleiter Andreas Bleck.
Dass der ‚Musikexpress‘, jahrelang ein gewohnter Publikumsmagnet im oberen Bereich der Frankfurter Straße, aus Krankheitsgründen kurzfristig abgesagt hatte, sei zwar bedauerlich: „Der besondere Charme der Jakobus-Kirmes war aber immer, dass sie überschaubar ist.“

Familiäre Stimmung
Dies bestätigen auch die Schausteller selbst: „Natürlich ist die Jakobus-Kirmes nicht mit Crange zu vergleichen“, so Alfons Tröger vom Hagener Schaustellerverein. „Aber die Stimmung ist hier in Breckerfeld immer eine ganz besondere, herzlich und familiär.“
Nicht zuletzt deshalb kämen viele Standbetreiber seit Jahrzehnten her, wie beispielsweise seit 30 Jahren der Hot-Dog-Stand Becker oder auch Peter Fuhrmann, der in diesem Jahr zum vierzigsten Mal seinen Autoscooter in der Hansestadt aufbaute.

Viele Stände von Breckerfeldern
Das familiäre Flair mag auch daran liegen, dass viele der Stände von örtlichen Vereinen oder Lokalen zu finden sind: „Brothers Breckerfeld“ beispielsweise, der Burger-Truck von Denis Lippok und Lars Gräfe, die Cocktail-Bar vor Lammerding & Pfeiffer, die Wein-Laube von Michael Drescher („Wein und Fein“), der Bierstand von „Breck Bräu“ oder der Asia-Snack-Stand vom „Viet Thai Express“.
Nicht zu vergessen die beiden großen Getränke-Rondells vom Stadtsportverband und dem Förderkreis der Sport- und Freizeitanlage.


Zahlenmäßig mehr Angebot
Wenn die Breckerfelder Kirmes also – unter anderem in den Sozialen Medien – mangels mehr oder größerer Fahrgeschäfte als ‚lachhaft‘ oder unattraktiv bezeichnet werde, sei das nicht wirklich nachvollziehbar: „Auch wenn der ‚Musikexpress‘ fehlte, waren es genauso viele Fahrgeschäfte wie in den vergangenen Jahren, und zahlenmäßig immerhin sogar zwei Stände mehr als im letzten Jahr“, so Bürgermeister André Dahlhaus.

Konkurrenz durch Crange
Ein Grund, warum nicht mehr Schausteller nach Breckerfeld kämen, liege sicherlich auch in der ‚zeitlichen Konkurrenz‘ zur Cranger-Kirmes: „Die Jakobus-Kirmes endet montags, die große Cranger beginnt bereits donnerstags darauf.
Wenn die Betreiber ihre Fahrgeschäfte hier dienstags abbauen, wird es zu knapp für Crange“, so Andreas Bleck. „Wer da nicht rechtzeitig am Platz ist, verliert seinen Standplatz“, weiß der Ordnungsamtsleiter.

Samstag und Sonntag viele Besucher
Alles in allem ziehe die Stadtverwaltung ein positives Fazit zur diesjährigen Kirmes. Die „Happy Hour“ am Freitagnachmittag wurde gut angenommen, Samstag und Sonntag habe das Wetter gut mitgespielt und dadurch auch für gute Besucherzahlen gesorgt.
Generell zeichne sich die Veranstaltung seit jeher dadurch aus, dass viele ehemalige Breckerfelder die Kirmes als Anlass für einen Besuch ihrer alten Heimatstadt nutzten. „Freunde treffen und eine gute Zeit miteinander haben, das ist den meisten Besuchern im Grunde wichtiger als ein großes Aufgebot an Fahrgeschäften“, meint Dahlhaus.



Regen hält Besucher fern
Durch das beinahe herbstliche Wetter am Montag mit starken Regengüssen und Wind fiel für viele aber der letzte Rummeltag im wörtlichen Sinn ins Wasser: „Als sich gegen Abend keine Besserung abzeichnete, wollten einige Schausteller schon vor dem offiziellen Ende ihre Buden schließen beziehungsweise mit deren Abbau beginnen“, so Dahlhaus.
Feuerwerk wurde vorgezogen
Auch deswegen wurde das Feuerwerk, das eigentlich erst gegen 23 Uhr geplant war, kurzerhand auf 22 Uhr vorgezogen: „Es waren zu diesem Zeitpunkt sowieso nur noch sehr wenige Besucher auf der Kirmes, ganz absagen wollten wir es aber auch nicht, zumal sich das Wetter da gerade etwas beruhigt hatte“, sagt der Bürgermeister. Und so regnete es im Ortskern zum offiziellen Ende der Jakobus-Kirmes 2023 – statt Tropfen – funkelnde Lichter.