„Bei Gesprächen über unsere Wanderwege vermutet man vielleicht nicht viel Spannung, aber diese nicht unbedingt erwartete Komplexität bei diesem Thema bringt schon eine gewisse Abenteuerlichkeit mit sich“, lachen Amelie Clever, Irina Roß, Kathrin Kurzbach-Neumann und Janina Clever. Die vier jungen Frauen hatten – wie berichtet – im Herbst 2023 eine Bürgerinitiative – oder besser: ein Bürgernetzwerk – ins Leben gerufen, um gemeinsam mit ihren Breckerfelder „Mitbewohnern“ unterschiedliche Projekte für und in der Hansestadt anzustoßen und umsetzen. Besprochen und diskutiert werden sollen die jeweils unterschiedlichen Projekte und Themen mit allen Bürgern, die sich dafür interessieren, in einer sogenannten Ideenwerkstatt.
Gemischte Runde
Nachdem es im Januar eine Ideenwerkstatt zum Thema „Skaterpark“ gab, standen bei der Veranstaltung am 20. März im Heimatmuseum die Breckerfelder Wanderwege, ihre Chancen und Möglichkeiten auf dem Programm. „Die Resonanz war erfreulich hoch, es war eine tolle gemischte Runde an Teilnehmern“, sagt Amelie Clever.
Tim Buck vom Stadtmarketing hatte im Vorfeld für die Ideenwerkstatt eine Übersicht gestaltet, die an diesem Abend als Ausgangspunkt und Grundlage für die Diskussion und den Ideenaustausch der Teilnehmer dienen sollte. Diese wurde im Verlauf um die bereits im 1. Ideen-Workshop im Herbst auf roten Karteikarten festgehaltenen Anregungen ergänzt und in den jeweiligen „Impulsblöcken“ besprochen.
Tourismusmanager der EN-Agentur zu Gast
Um das Thema „Wanderwege in Breckerfeld“ auch im Hinblick auf die touristische Perspektive der Hansestadt betrachten zu können, waren die beiden Tourismusmanager Sophie Jütte und Ralf Thebrath von der EN-Agentur zur Ideenwekstatt gekommen: „Es war sehr hilfreich, dass wir von ihnen das ideale Vorgehen – auch im Sinne der gemeinsamen Tourismusstrategie des Ennepe-Ruhr-Kreises und dem darin für Breckerfeld ausgemachten Potenzial als ‚Wanderparadies‘ – reflektiert bekommen haben“, betonen Tim Buck und Amelie Clever. „Wir gehen mit einem guten Gefühl und voller Tatendrang aus dieser Ideenwerkstatt heraus und können nun zumindest die nächsten Schritte schon einmal grob skizzieren.“
Qualitätsanalyse und Priorisierung
Und diese sehen wie folgt aus: Zuallererst stehe nun „Grundlagenarbeit“ an, das heißt, es müsse eine Qualitätsanalyse und auch eine Priorisierung der bereits bestehenden Wanderwege durchgeführt werden. Des Weiteren will das Stadtmarketing prüfen, ob für Interessierte eine Schulung durch den Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) zur wandersicheren Wegemarkierung in Breckerfeld angeboten werden kann.
Wenn diese Priorisierung und Auswahl der Wege – in Abstimmung unter anderem mit den Jakobusfreunden, dem SGV und dem Stadtmarketing – erfolgt ist, können erste Konzepte zur Aufwertung entwickelt werden: „Vorstellbar ist etwa ein neues ‚Naming‘, beispielsweise könnte der jetzige Wanderweg A8 den Zusatz ‚Panoramaweg‘ oder ähnliches erhalten“, erklärt Amelie Clever.
Begleitinfrastruktur aufbauen
Im Anschluss daran oder gegebenenfalls auch schon parallel zur Konzepterstellung könnten dann Ideen zur sogenannten Begleitinfrastruktur angedacht werden: „Dazu zählen Elemente wie Bänke oder Selfie-Points, aber auch Themenwanderungen wie zum Beispiel eine ‚Historische Wanderung‘ einschließlich Info-Schildern und Aktivelementen.“ Aber auch anderen Konzepte für weitere Ideen an, auf und zu den Breckerfelder Wanderwegen stehen alle bisher Beteiligten aufgeschlossen gegenüber: „Sobald die nächsten Schritte bekannt sind, wird es wahrscheinlich eine weitere Ideenwerkstatt zu diesem Thema geben“, so Clever.
Newsletter informiert über Projekte und Ideen
Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, was die „Mitbewohner-Initiative“ hinsichtlich Wanderwege sowie auch zu anderen perspektivischen Projekten in und für Breckerfeld plant, hat die Möglichkeit, sich per E-Mail an [email protected] für den entsprechenden Newsletter anzumelden.
In der nächsten Ideenwerkstatt werden die „Mitbewohnerinnen“ und Initiatorinnen des noch jungen Netzwerkes Amelie Clever, Irina Roß, Kathrin Kurzbach-Neumann und Janina Clever selbst die Themenpatenschaft in die Hand nehmen: „Wir möchten den Fokus dann auf unsere jungen und jüngsten Mitbewohner legen“, kündigen die Vier an. „Dann sollen zunächst einmal Ideen für Projekte gesammelt werden, die Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ansprechen. Und wir hoffen auf rege Beteiligung aus eben genau dieser Zielgruppe, um mehr über ihre Wünsche für unsere Stadt zu hören.“ Ein Datum für die nächste Ideenwerkstatt stehe noch nicht fest, werde aber in Kürze bekanntgegeben.