Eigentlich sollten sie bereits am Wochenende beendet sein. Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper erteilte dem Ausschuss für Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Planung in dieser Woche im Kreishaus einen Sachstand in puncto Gülle-Gau.
Rund 15.000 Euro schlagen demnach pro Reinigungstag an der Neye zu Buche. Wann die wieder aufgenommenen Arbeiten an dem Bachlauf abgeschlossen sind, ist bislang nicht bekannt.
Nach Abschluss der Schadensbeseitigung entscheiden die beteiligten Behörden, ob gegebenenfalls weitere Maßnahmen erforderlich sind. Die Untere Wasserbehörde kontrolliert den Güllebehälter weiter, heißt es ferner aus dem Kreishaus.
Für diese Kontrollen war in der vergangenen Woche zwei Mal sogenannte „Amtshilfe“ nötig, wie die Polizei im Märkischen Kreis auf LokalDirekt-Anfrage bestätigte. Demnach habe der Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde Beamte der Wache Halver als „Polizeischutz“ für seinen Besuch in Halver-Kotten hinzugezogen. Dies sei aber als „reine Vorsorgemaßnahme“ zu bewerten, betonte zudem MK-Pressesprecher Alexander Bange.
Rückblick
Von einem landwirtschaftlichen Betrieb in Halver-Kotten waren zwischen dem 6. und 8. September mehrere Hundert Kubikmeter Gülle in den Nebenarm der Neye gelangt. Auf dem Hof entdeckte die Untere Wasserbehörde ein nicht verschlossenes und nicht genehmigtes Loch in einem gefüllten Güllebehälter. Zudem wurde ein nicht mehr funktionsfähiges Regenrückhaltebecken festgestellt.
Dem Landwirt wurde aufgetragen, das Regenrückhaltebecken wieder funktionsfähig zu machen und zu sichern, um einen erneuten Gülleeintrag in das Gewässer zu verhindern. Zudem wurde er aufgefordert, das Loch im Güllebehälter provisorisch zu schließen und vorher den Füllstand abzusenken. Diesen Vorgaben kam der Eigentümer zwischenzeitlich nach.
Der Ordnungsverfügung, die entstandenen Verschmutzungen umgehend zu reinigen, kam der Verursacher allerdings nicht nach. Ersatzweise ist daher im Auftrag der Unteren Wasserbehörde ein externer Dienstleister mit der aufwendigen Reinigung beschäftigt.
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