„Wenn einzelne schwarze Schafe so komplett die gute fachliche Praxis des gesamten Berufsstandes verunglimpfen, erzeugt das große Wut bei den Berufskollegen“, sagt Ulrich Brinckmann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Märkischer Kreis. Dessen Mitglieder tagten am Dienstag, 10. September, außerordentlich, um sich über den erneuten Gülle-Skandal in Halver auszutauschen.
Der Kreisverband, so heißt es in einer Presseerklärung, distanziere sich „aufs Schärfste“, die Gewässerreinhaltung sei „oberstes Gebot“. Brinckmann weiter: „Nicht nur, weil wir Landwirte unbedingt auf sauberes Wasser angewiesen sind, sondern auch, weil die Wasserreinhaltung gesetzlich streng geregelt ist.“
Gerade in Halver habe die Wasserreinhaltung höchste Priorität bei den Landwirten, weil die Flächen in großen Teilen in Einzugsgebieten der Talsperren liegen, betont der Verbandsvorsitzende und Landwirt aus Iserlohn. Zudem würden sie in sogenannten Wasserkooperationen eng mit den Talsperrenverbänden zusammenarbeiten. Die Wasserwerte würden durch einen Wasserberater der Landwirtschaftskammer wesentlich engmaschiger kontrolliert und immer wieder neue Technik und neue Methoden zur wasserschonenden Bewirtschaftung getestet und bewertet, erklärt der Verband das Prozedere.
Zudem spielten Maßnahmen zur Unfallvermeidung – beispielsweise durch unzureichend gesicherte Behälter – eine entscheidende Rolle. Ulrich Brinckmann: „Diese Fortschritte lassen wir uns nicht durch einen Einzelfall kaputt machen.“
Er betont aber auch, dass der Kreisverband als solcher den Vorfall nicht zu bewerten habe und kein Kontrollgremium darstelle. „Wir sind eine Interessensvertretung.“ Trotzdem stelle man sich die Fragen, wie es wiederholt zu einem solchen Vorfall kommen konnte und wer nun dafür die Verantwortung trägt. „Schließlich geht es um unseren Beruf“, so Brinckmann im Gespräch mit LokalDirekt. Der Landwirt aus Kotten sei indes kein Verbandsmitglied.