Das individuelle Praxisjahr wird in Unternehmen der Region von 28 jungen Menschen absolviert. Es wird für ihre persönliche Berufsorientierung von so vielen Interessenten wie noch nie genutzt. Zu einem gegenseitigen Kennenlernen trafen sich nun einige von ihnen in der Südwestfalen Agentur, die das „Gap Year Südwestfalen“ im Regionalmarketing koordiniert und betreut.
„Es freut uns sehr, dass das Programm mittlerweile so gut angenommen wird. Der aktuelle Jahrgang ist fast doppelt so groß wie im vergangenen Jahr“, erzählt Cilia Müller, Projektmanagerin für das „Gap Year“ im Team der „Arbeitgeberschmiede Südwestfalen“ bei der Südwestfalen Agentur GmbH. 48 Bewerbungen waren für das Programm eingegangen, 28 Jugendliche und junge Erwachsene starten nun ihr individuell zusammengestelltes „Gap Year Südwestfalen“. Beides stellt einen neuen Rekord dar.
Bei einem Treffen im Zukunftslabor der Südwestfalen Agentur GmbH hatten die Teilnehmenden aus dem neuen Jahrgang nun die Möglichkeit, sich kennenzulernen und auszutauschen – auch mit jenen, die bereits ein „Gap Year Südwestfalen“ absolviert haben. Seyyid Musa Sahin berichtete beispielsweise aus seinem individuellen Praxisjahr, dass er neben den Einblicken in unterschiedliche Berufsfelder Erfahrungen, wie den generationenübergreifenden Umgang mit Menschen, geschätzt habe.
Das „Gap Year Südwestfalen“ wird in drei Varianten angeboten. In der „Classic“-Variante absolvieren die Teilnehmenden innerhalb eines Jahres drei bezahlte Praktika, die je drei Monate lang dauern. In der „Mini“-Variante sind es drei einmonatige Praktika. Zusätzlich gibt es noch die Kombination aus einem Praktikum und Vorstudium an der Uni Siegen oder der FH Südwestfalen innerhalb der „Work & Study“-Variante.
Derzeit nehmen 85 Unternehmen aus Südwestfalen an dem Programm teil. Sie bieten Einblicke in weit über 100 Berufe. Industrie- und Handwerk sind ebenso dabei wie medizinische, soziale und kreative Berufe. So hat Emma Stahlhacke vor Kurzem ihr „Gap Year Südwestfalen“ bei einem Bauunternehmen begonnen. Hier bekommt sie Einblicke in den Alltag auf einer Baustelle, arbeitet aber auch im Büro, beispielsweise im Marketing. „Das Praktikum auf der Baustelle mache ich, um Erfahrungen für mein Architektur- oder Bauingenieurstudium zu sammeln. Ich sehe das Ganze jetzt als Start für mein Berufsleben“, erzählt sie.
Junge Leute, die nächstes Jahr die Schule beenden und noch nicht wissen, was sie danach beruflich machen möchten, können sich bereits ab November unter www.gapyear-suedwestfalen.com für 2026 bewerben. Je eher die Bewerbung rausgeht, desto größer ist die Auswahl an Praktika. Die Bewerbungsfrist endet am 30. Juni 2026 für den Praktikumsstart ab Sommer/Herbst 2026.
Die „Arbeitgeberschmiede Südwestfalen“ hat zum Ziel, Südwestfalen als Top-Arbeitgeber-Region zu stärken und zu positionieren. Das Projekt steht als agiles Open-Innovation-Projekt allen Interessierten offen. Es wird federführend durch die Südwestfalen Agentur GmbH und die sechs Verbundpartner die Fachhochschule Südwestfalen, die Universität Siegen, die Hochschule Hamm-Lippstadt, die Agentur mark GmbH, die Wirtschaftsförderung Kreis Soest und die Wirtschaftsförderung des Kreises Siegen-Wittgenstein umgesetzt. Finanziert wird das Projekt durch Mittel der Europäischen Union und des Landes NRW.