Der große Gewinner des Heimatpreises kommt in diesem Jahr aus Kierspe. Der TSV Rönsahl erhielt am Montag, 22. September, die Auszeichnung im Ständesaal des Kreishauses Altena. In der Begründung der Jury heißt es : "Der Traditionsverein bringt Menschen im Ort zusammen und verbindet sportliche Angebote mit Gemeinschaft." Dotiert ist der Preis mit 5000 Euro.
Die Gewinner des „Heimatpreises 2025“ stehen fest. Die Preisverleihung mit Landrat Marco Voge und Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper fand am Montagabend, 22. September, im Ständesaal des Kreishauses Altena statt. Zum siebten Mal hatte der Märkische Kreis den Wettbewerb „Unsere Heimat – Märkisches Sauerland“ ausgelobt – und wird dabei vom Land NRW unterstützt.
Insgesamt zwölf Bewerbungen waren diesmal eingegangen. Im Fokus standen dabei ehrenamtlich getragene Projekte mit einem spezifischen Bezug zur Märkischen Heimat, die den Heimatgedanken fördern und eine Strahlkraft im Kreisgebiet besitzen. Für die musikalische Begleitung sorgte die Sängerin Belana Meschik, die beim diesjährigen Wettbewerb „Jugend musiziert“ den ersten Preis in der Kategorie Pop-Gesang gewonnen hatte.
Landrat Marco Voge betonte in seiner Ansprache: „Die Kreativität der eingereichten Projekte zeigt, wie stark das ehrenamtliche Engagement in unserer Region ist. Jeder einzelne Beitrag macht deutlich, dass Heimat mehr ist als ein Ort – sie lebt von den Menschen, die sie mitgestalten. Sie alle tragen dazu bei, dass unser Märkisches Sauerland lebendig, liebenswert und zukunftsfähig bleibt. Dieses Engagement verdient höchste Anerkennung.“
Auch Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper würdigte die Bewerbungen: „Die 12 eingereichten Projekte verdeutlichen eindrucksvoll, mit wie viel Herzblut und Ideenreichtum die Bürgerinnen und Bürger ihre Heimat gestalten. Der Heimatpreis ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch ein Bekenntnis zu unserer Region. Die Preisträgerinnen und Preisträger stehen stellvertretend für das, was unsere Heimat stark macht: Zusammenhalt, Vielfalt und eine tiefe Verwurzelung im Märkischen Sauerland.“
Preisträger im Überblick
Den Anfang machte die Auszeichnung des Mendener Fastnachtsbrauchtumsvereins. Mit dem Sonderpreis des Heimatbundes in Höhe von 500 Euro würdigte die Jury – bestehend aus Mitgliedern der Kreistagsfraktionen sowie Vertretern der Kreisverwaltung – das Engagement zur Bewahrung und Weitergabe der Fastnachtsbräuche in Menden.
Der Karneval ist ein fester Bestandteil der Identität Mendens. Die Stadt ist eine Hochburg des westfälischen Karnevals. Allein in diesem Jahr haben ca. 40.000 Menschen den Karnevalsumzug am Tulpensonntag besucht, was den Mendener Karneval, neben der Pfingstkirmes, zu einem der größten Ereignisse in der Region macht. Und: Diese Veranstaltung wird maßgeblich von ehrenamtlichen Helfern organisiert.
Dabei ist der Hoppeditz ein zentrales Symbol des westfälischen Karnevals und fest in der Mendener Karnevalstradition verankert. Der Verein zur Förderung des Mendener Fastnachtsbrauchtums möchte daher gemeinsam mit der Karnevalsgesellschaft MKG Kornblumenblau eine Hoppeditz-Skulptur aus Metall in Lebensgröße auf der Insel am Mühlengraben errichten. Die Statue wird nicht nur die Bedeutung des Karnevals für die Stadt unterstreichen, sondern leistet auch einen kulturellen Beitrag zur Stadtgestaltung.

Zwei Vereine teilen sich beim Heimatpreis den zweiten Platz
Die Eisenbahnfreunde Hönnetal erhalten 2.500 Euro für ihr Engagement zur Pflege und Präsentation der Eisenbahngeschichte in der Region. Mit historischen Exponaten, Ausstellungen und Bildungsangeboten bringen sie allen Generationen die Technik- und Heimatgeschichte der Eisenbahn näher.
Die Eisenbahnfreunde feiern in diesem Jahr ihr 40-jähriges Vereinsjubiläum. Sie haben in den vergangenen 35 Jahren mit ihrer Modellbahnanlage die Hönnetalbahn zwischen Klusenstein und Neuenrade nachgebaut. Dieser Modell-Nachbau ist inzwischen gut 45 Meter lang und zeigt die Bahnstrecke in den 1960erJahren zwischen Klusenstein und dem Endpunkt der Hönnetalbahn in Neuenrade. Die Bahnhöfe von Binolen, Sanssouci, Balve, Garbeck und Neuenrade sowie die Burg Klusenstein sind nach alten Bildern erstellt worden. Im Vereinsheim in Balve-Binolen wird die Anlage regelmäßig Ende Dezember für das Publikum geöffnet.

Der Dorfverein Affeln wurde ebenfalls mit 2.500 Euro ausgezeichnet. Er hat eine Dorf-App ins Leben gerufen, die nahezu von allen Vereinen genutzt wird und einen schnellen Informationsaustausch ermöglicht. Die App ist zeitgemäß, aktuell, funktional und wird intensiv genutzt.
Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, das dörfliche Leben zu bereichern und Räume für Begegnung und Gemeinschaft zu schaffen. Mit Veranstaltungen vom Dorffest bis hin zu geselligen Angeboten schafft der Verein Treffpunkte für alle Generationen. Er stärkt damit nachhaltig das Zusammengehörigkeitsgefühl im Dorf.
In diesem Jahr feiert der Dorfverein „Freiheit“ seinen fünften Geburtstag und ist mit mehr als 250 Mitgliedern im Alter von zwei bis 90 Jahren eine feste Größe im Affelner Vereinsleben. Initiiert werden Veranstaltungen wie „Zusammen am Maibaum“, der Imberg-Familienlauf sowie St. Martin und die Darts-Turniere.
Der Imberglauf hat sich mit mehr als 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu einem sportlichen Event entwickelt. Aus den Einnahmen konnten beispielsweise ein Bürgerwald mit mehr als 1000 Bäumen gepflanzt, vier Bienenvölker angeschafft und zuletzt eine Streuobstwiese angelegt werden.

Großer Gewinner ist der TSV Rönsahl
Der erste Preis geht in diesem Jahr an den TSV Rönsahl 1886. Der Traditionsverein bringt Menschen im Ort zusammen und verbindet sportliche Angebote mit Gemeinschaft. Mit Aktionen, die die Vereinsgeschichte und die Verbundenheit mit dem Dorf sichtbar machen, ist ein starkes Signal für die Heimat gesetzt worden.
Seit mehr als 100 Jahren ist der TSV Rönsahl ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Sehr eindrucksvoll ist die Tischtennisabteilung, die 2019 gegründet wurde und seitdem weit über den sportlichen Bereich wirkt. Unter dem Motto „Raus aus der Hütte – ran an die Platte“ engagiert sich die Abteilung für das Projekt „PingPongParkinson“. Menschen mit der Diagnose Parkinson erhalten hier die Möglichkeit, gemeinsam mit Nicht-Betroffenen zu trainieren, neue Lebensfreude zu gewinnen und Teil einer starken Gemeinschaft zu sein. In Rönsahl ist so ein Ort der Inklusion und Integration entstanden, der bundesweit Beachtung findet.
Die Jury hat entschieden, das außergewöhnliche Projekt „PingPongParkinson“ auszuzeichnen. Der TSV Rönsahl erhält 5.000 Euro.
