Für das Fest an der Humboldtschule zum Thema „Nachhaltigkeit“ haben die Schüler einige Projekte auf die Beine gestellt – wir berichteten. Ein Besonderes präsentierten Markus Aulehla, Lehrer für Technik und Kunst, und sein Technikkurs: Eine Fahrradrestauration.
Der ehemalige Architekt wollte den Schülern des neunten Jahrgangs etwas bieten, was man „anfassen“ kann – und das gleichzeitig für einen guten Zweck bestimmt ist. Der Verkaufserlös soll an die wohltätige Organisation Utho Ngathi gespendet werden.
So entstand die Idee
Die Idee entstand im vergangenen Jahr, während der Planung des Schulfestes. Aulehla, selbst aktiver Radfahrer, hatte bereits in der Vergangenheit ein Rennrad umgebaut und viele Komplimente bekommen. Den „Do-it-yourself“-Gedanken (DIY) wollte der Lehrer seinen Schülern weitergeben.
Ein gutes halbes Schuljahr dauerte der komplette Restaurationsprozess: Teile sammeln, aussortieren, Spenden organisieren und die eigentliche Bearbeitung des Rades. Aulehla ist dankbar für die Zusammenarbeit und die helfenden Hände, die das Projekt möglich gemacht haben.
Viele spendeten Material für das Projekt
Die Teile wurden zum Teil von Privatpersonen gespendet oder zum Niedrigpreis ersteigert. So halfen Schulleiter Reiner Klausing und Lehrerkollege Mathias Ihne bei dem Projekt.
Klausing stellte zum Beispiel Kontakte für das Sandstrahlen des alten Rahmens her und Ihne besorgte das Holz – heimische Eiche – für den Holzlenker und half zudem bei den Arbeiten des Projektes.

„Eine Punkrock-Mission des Guten“
Die Schüler lernten durch dieses Projekt die verschiedenen Schritte des Up-Cyclings kennen und gaben den alten Teilen ein neues, zweites Leben. Zudem lernten die Jugendlichen, was alles möglich ist: „Man kann es machen. Es ist möglich. Jeder kann das“, sagte Aulehla im Gespräch mit LokalDirekt.
Anfangs seien viele seiner Schüler noch skeptisch gewesen, doch je länger sie am Projekt arbeiteten, desto mehr Begeisterung entstand. Der Lehrer nennt das Projekt eine „Punkrock-Mission des Guten“.
Nachhaltigkeit heißt auch Pflege
Die Schüler teilten sich in verschiedene Aufgabenbereiche auf, zum Beispiel für Reifen, das Getriebe oder den Sattel. Dabei ging es nicht nur darum, wie man restauriert, sondern wie das Teil überhaupt funktioniert, was man bearbeitet und weshalb man es gerade so bearbeitet. So wurde ein Gestell gebaut, mit dem der Rahmen beim Lackieren in der Luft hängt.

Weitere Aufgaben waren beispielsweise die Bearbeitung des Ledersattels: Er wurde „entfedert“, auseinandergebaut, geschrubbt, gefettet und gewachst. Durch diesen Prozess, so hofft Aulehla, lernen die Schüler ihr Eigentum wertzuschätzen. „Zeug, das man pflegt, hält ewig“, meint der Techniklehrer.
Einige Dinge ersetzten die Schüler aus Sicherheitsgründen, wie Bremsen oder Bremshebel. Das aufgefrischte Fahrrad hat nun einen neuen Farbanstrich, einen schicken Holzlenker und goldene Bremshebel.
Fotogalerie:





















Versteigerung für den guten Zweck
Das fertige Fahrrad wird in einer privaten Online-Auktion bei eBay versteigert. Interessenten können sich aber auch bei der Schulleitung der Humboldtschule melden. Der Erlös geht vollständig an die Organisation Utho Ngathi, die Menschen mit Behinderung in Afrika unterstützt.
Die Schule kooperiert bereits seit Gründung der Schule mit dem in Siegen sitzenden Verein und unterstützte die Organisation bereits mit mehreren Aktionen, zum Beispiel einem Spendenlauf. Andreas Wörster, Gründer von Utho Ngathi, sprach zu diversen Anlässen an der Schule – wir berichteten.

Weitere Informationen zu Uhto Ngathi auf der Internetseite.