Anfang April ist Schluss. Dann wird das Wasser abgelassen und eine der umfangreichsten Umbau- und Sanierungsaktionen in der Geschichte des kleinen Schwimmbads beginnt. Schon jetzt wird an vielen Ecken gewerkelt. Die Vorarbeiten laufen bereits seit Wochen. Wie bereits ausführlich berichtet, wird einiges verändert – vom Dach bis zum Keller. „Auch wenn kein Betrieb stattfindet, so werden wir dennoch aktiv bleiben. Das Geld können wir gerade jetzt gewiss gebrauchen“, sagte Ulrich Knoop, Vorsitzender des Fördervereins, im Rahmen der Jahreshauptversammlung, die am Montagabend in der Aula der Sekundarschule stattfand.
Dazu sei bereits einiges geplant. Los geht es am Sonntag, 9. April, mit dem großen Osterfeuer. Dafür werde der Platz hinter dem Hallenbad noch durch einen Tiefbauer hergerichtet. Weiter geht es am Sonntag, 30. April. Da der Hallentrödelmarkt nicht stattfinden kann, weil – wie bereits mehrfach berichtet – die Lennehalle abgerissen werden muss, findet dieser draußen auf dem Edeka-Parkplatz statt. „Wir wissen natürlich, dass das nicht ganz so attraktiv ist, wie in der Halle. Aber es wird bestimmt trotzdem gut“, freute sich Organisator Christian Pohlmann. Anmelden können sich Interessierte formlos unter der Angabe, wie lang der Stand werden soll, per E-Mail an flohmarkt@bürgerbad.net. Des Weiteren ist die Teilnahme am Lenne-lebt-Fest geplant. Dort wird der Förderverein wieder Pommes und Würstchen verkaufen.
Natürlich ging es auch um die geplanten Umbauten und Sanierungsarbeiten im Bad. Auch wenn nicht richtig darüber gesprochen wurde, so wurde schon deutlich, dass es hier und da zwischen Gemeinde und Trägerverein knirscht. Insbesondere was die Kommunikation betrifft. Sabine Karisch, Voristzende des Trägervereins, berichtete beispielsweise von einer Cloud, die erstellt wurde, um Informationen transparenter zu machen. „Da habe bisher nur ich ein Foto eingestellt“, sagte Karisch. Ingrid Ladwein, von der DLRG und Teilnehmerin an der Versammlung, schüttelte derweil den Kopf. Auch sie war bei den Gesprächen zwischen Trägerverein und Gemeinde dabei. „Und das, wo du Wolken doch so magst. Aber es ist ja auch nicht jede Wolke schön“, sagte sie zu Karisch. „Stimmt, es gibt auch Gewitterwolken“, antwortete Karisch. Auch, wenn Karisch sagte, dass man im Gespräch sei und alles laufe, merkte man doch, dass die Kommunikation nicht der einzige Kritikpunkt war. Nebensätze wie „ich reiche alle Anfragen nur noch schriftlich ein“, machten deutlich, dass gerade nicht die große Harmonie herrscht.
So kam aus der Versammlung der Einwand, dass die Gemeinde noch nichts vorbereitet habe. Es sei noch keine Ausschreibung fertig und man wisse ja, wie lange solche Prozesse dauern. Handwerker seien schwer zu bekommen. Das sei auch für eine Kommune nicht anders. „Eine Ausschreibung gab es für die Heizung. Die ist an Hohage gegangen. Aber der Ausschreibungszeitraum war auch so kurz, dass viele keine Möglichkeit hatten, ein ordentliches Angebot abzugeben“, sagte Karisch. Die Gemeindeverwaltung hatte mehrfach gesagt, dass es schon Ausschreibungen gab. Auf konkrete Nachfrage am heutigen Dienstag erklärte Bürgermeisterin Birgit Tupat: „Was die Cloud betrifft, so sind dort Informationen. Diese hat unsere Ingenieurin Frau Groß am Donnerstag bereits eingestellt. Konkret sind das Pläne und Gesprächsnotizen.“ Was die Kritik an den Ausschreibungen betrifft, sagte sie: „Bei der kritisierten Ausschreibung geht es um das Blockheizkraftwerk. Dafür gab es eine beschränkte Ausschreibung für die Betriebe in unserer Gemeinde. Also konnten Fischer, Soike und Hohage ein Angebot abgeben. Dafür gab es ein Angebotsblankett, dass den Betrieben zugeschickt wurde. Es gab genug Zeit, dieses auszufüllen.“ Zudem habe es bereits einige Ausschreibungen und Vergaben von Gewerken gegeben. Auf die Frage, welche konkret, antwortete Tupat: „Erd- und Abbrucharbeiten, Zimmerei und Dachdecker, Elektro, Gerüstbau, Wärmedämmverbundsystem, Aggregate, Armaturen und Brandschutz. Für die Gewerke im Bereich Betonsanierung wird am Montag im Rat ein Beschluss gefasst. Wo wir noch dran sind, sind die Sachen, die folgen, wenn diese Gewerke ganz oder größtenteils abgearbeitet sind. Darunter fallen das Edelstahlbecken und der Bereich Sanitär – da arbeiten wir schon mit Druck dran -, der Bereich Farbkonzept und die Fenster, dafür gibt es allerdings schon gute Kontakte.
Karisch hatte zudem Zweifel, ob das Edelstahlbecken wirklich so kommt, wie geplant. Es soll in das bestehende Becken eingelassen werden. Laut Bauingenieurin Simone Groß müssen an den Beckenenden auf jeden Fall die Fliesen entfernt werden, um auch zukünftig die Länge von 25 Metern zu gewährleisten. Weitere Details zu den Vorarbeiten solle nun ein Fachplaner benennen. „Ich habe mit mehreren Ingenieuren gesprochen. Alle haben gesagt, das geht so nicht. Keine Ahnung, wo der Ingenieur her kommt, der sagt, dass das geht“, sagte Karisch. Bürgermeisterin Tupat entgegnet: „Dafür werden extra Experten beauftragt.“
Karisch hatte zudem noch ein Anliegen an den Förderverein. Dabei geht es um die Elektrik: „Eigentlich müsste in den Sammelumkleiden die Decke abgenommen werden, um die Elektrik dort zu kontrollieren. Keiner weiß, wie es darunter aussieht. Aber die Umkleiden sind nicht Teil der Maßnahme.“ Dem stimmte Tupat bedingt zu: „Es stimmt, die Sammelumkleiden werden erst einmal nicht gemacht. Es gibt aber Durchbrüche und etliche Arbeiten, die auf den Zustand der Elektrik schließen lassen. Wenn es Hinweise darauf gibt, dass das gemacht werden muss, werden wir das auch machen.“
Einen Kommentar zum Text gibt es hier: „Kommentar: Sachlichkeit bleibt auf der Strecke“