Besonderer Besuch im Möbellager des Vereins „Menschen Helfen“: Videograf Ingo Starink von Media4Web war zu Gast in den Räumlichkeiten am Kamperbach. Mithilfe seines Films soll den Gästen auf der Preisverleihung am 23. April im Lüdenscheider Kulturhaus die Arbeit des Vereins näher gebracht werden.

Die Preisverleihung
Seit 2019 vergibt das kommunale Integrationszentrum des Märkischen Kreises einmal jährlich den Integrationspreis. Er wird verliehen an „beispielhafte und herausragende Maßnahmen und Projekte sowie Personen, die sich für eine erfolgreiche Integration und gesellschaftliche Teilhabe von (neu-) zugewanderten Menschen im Märkischen Kreis einsetzen“ und ist mit einer Zuwendung in Höhe von 500 Euro dotiert. Für das Engagement, welches sich in den vergangenen Jahren zwar vom Schwerpunkt her geändert hat, aber seit 1992 für die zugewanderten Menschen in Kierspe einen möglichst angenehmen Start in die neue Heimat bieten soll, wird der Verein nun geehrt.
Möbellager, Fahrradwerkstatt und Teestube
Die Vorsitzende Gundula Schneider erläutert, dass die Unterrichtseinheiten deutlich weniger geworden seien. Mit diesem fing der Verein nach der Neugründung im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 wieder an, denn kaum ein Zugewanderter in Kierspe sei der deutschen Sprache mächtig gewesen. Den Großteil der Arbeit mache momentan das Möbellager aus. Hier bekommen Geflüchtete in Kierspe zu günstigen Preisen eine Grundausstattung für die neue Wohnung.

Möbellager und Teestube öffnen zweimal im Monat ihre Türen für die Kunden. Neben der Versorgung mit Einrichtungsgegenständen ist in der Teestube auch ein Austausch in gemütlich Atmosphäre möglich – sowohl zwischen den Geflüchteten als auch mit den Vereinsmitgliedern.
Zudem bietet der Verein einmal monatlich eine Fahrradwerkstatt an, um Geflüchteten ein Grundmaß an Mobilität zu ermöglichen. Denn neben der Reparatur von Fahrrädern werden hier auch abgegebene Fahrräder wieder instand gesetzt, um sie im Anschluss auszuteilen.
Die Ursprünge des Vereins
Die Aktiven des Vereins können auf eine mittlerweile mehr als dreißigjährige Geschichte zurückblicken. Er wurde 1992 gegründet, um Geflohenen des Balkankrieges in Kierspe eine gute Integration zu ermöglichen. Als diese Kriegsjahre endeten, ruhte auch der Verein.
Im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 reaktivierten die Mitglieder ihr Engagement, da es auch zu dieser Zeit für viele Geflüchtete, abhängig vor allem von der Herkunft, keine Chance auf Integrationsleistung gab, wie die Gründerin Karin Schmid-Essing berichtet. In diesem Zeitraum war es vor allem der Deutschunterricht, für den sich der Verein stark machte. Viele ehemalige Lehrer haben in der Teestube des Vereins Geflüchteten die deutsche Sprache näher gebracht.
Mit der Zeit haben sich die Aufgaben des Vereins jedoch gewandelt: Mittlerweile verbleiben die Geflüchteten bis zum Abschluss des Asylverfahrens überwiegend in den Landeserstaufnahmeeinrichtungen, den so genannten Ankerzentren. In diesen finden auch bereits die ersten Deutschkurse statt. „Aus diesem Grund haben die meisten Geflüchteten bereits eine gewisse Kenntnis der deutschen Sprache“ erklärt Schmid-Essing weiter. Daher habe sich der Fokus in den vergangenen Jahren eher in das Möbellager und die Fahrradwerkstatt verschoben.
Aufgrund dieser vielfältigen Aufgaben benötigt das Team regelmäßig Unterstützung. Diese kann in Form von Sachspenden, vor allem Fahrräder und Möbel, aber auch im Rahmen von finanziellen Zuwendungen geleistet werden. Die Kontodaten finden man ebenso auf der Website des Vereins wie die Kontaktdaten für Interessierte, die das Team persönlich unterstützen möchten.