Im Februar beantragten die drei Schalksmühler Ben Hagen, Joel Perka und Henry Sander mit der Hilfe der UWG einen Mountainbike-Trail für die Gemeinde. Nun könnte ihre Vision Realität werden: Leader sieht das Projekt als förderungswürdig an. LokalDirekt hat sich mit den Jugendlichen und Roman Bossart (UWG) zur Ortsbesichtigung getroffen.

"Hier könnte ein kleiner, aber feiner Mountainbike-Trail entstehen, wie ihn die Jugendlichen sich vorgestellt haben", erklärt Roman Bossart, Vorsitzender der UWG, und deutet auf das bislang von allen Beteiligten priorisierte Gelände unterhalb der Primusschule. Die verfügbare Fläche sei mit rund 1.080 Quadratmeter zwar etwas kleiner als die vergleichbarer Parks der Umgebung, aufgrund des natürlichen Gefälles aber trotzdem geeignet. Bestätigt habe dies auch ein Planer, der eine ähnliche Anlage, unter anderem in Kierspe, gestaltet hat. Nachdem die Gemeinde grünes Licht gab, beantragte diese eine Förderung bei Leader. Nun steht fest: Das Projekt ist förderungsfähig. Eine endgültige Zusage ist das zwar noch nicht - lässt aber eine konkretere Planung zu. So wurde im nächsten Schritt von der Gemeinde nun ein Lärmschutzgutachten beauftragt - ein solches ist Voraussetzung für einen positiven Förderbescheid.

Ein Trail für alle

"Unser Wunsch ist, dass alle den Trail nutzen können - vom Opa bis zum Enkel", betont Roman Bossart. Und auch die drei Jugendlichen selbst möchten den Park so gestalten, dass er von möglichst vielen Bikern genutzt werden kann. "Wir stellen uns Hindernisse und Rampen für alle vor - für Fortgeschrittene, Anfänger und Profis", erklärt Ben Hagen. Angedacht sei seitens der SGSH Dragons auch die Installation von Balance-Balken, auf denen die Spieler - und nicht nur die - Balance und Koordination trainieren können.

Roman Bossart (r.) und die UWG unterstützen das Projekt
Foto: Hösterey

Im Falle eines positiven Bescheids wäre das Projekt übrigens schnell umsetzbar: "Durch das landschaftlich optimal geeignete Gelände wird die Bauzeit voraussichtlich nur zwei bis vier Wochen betragen", führt Ben Hagen aus. Die drei Jugendlichen wollen sich auch selbst in den Bau einbringen - durch Eigenleistung, die für sie laut Hagen "selbstverständlich" sei. Ben Hagen, Joel Perka und Henry Sander waren vom ersten Tag an in das Projekt eingebunden: Sie formulierten mit Hilfe der UWG den Antrag, wurden mit diesem persönlich beim Bürgermeister vorstellig und stellten ihr Projekt in diversen Rats- und Ausschusssitzungen vor.

Leader-Förderung: Noch keine finale Zusage

Eine endgültige Zusage hat Leader noch nicht erteilt - jedoch das Projekt als förderungsfähig anerkannt. Bei dem Programm, dass der Strukturförderung des Ländlichen Raums dienen soll, können sich Vereine, Institutionen, Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen aus der jeweiligen Region bewerben. Insgesamt sind beim letzten Aufruf neun Projekte eingegangen - davon schafften es sechs in das Ranking, der Schalksmühler Bike-Park landete auf Platz vier. Das Gesamtvolumen der beantragten Fördermittel liegt bei rund 880.000 Euro.

Die Gemeinde hat jetzt ein halbes Jahr Zeit, einen ausgearbeiteten Förderantrag vorzulegen. Im ersten Schritt wurde deshalb von der Gemeinde nun ein entsprechendes Lärmschutzgutachten in Auftrag gegeben. Zudem soll ein Immissionsschutzgutachten klären, ob das abschüssige Gelände am Löh für den Trail langfristig geeignet ist.

120.000 Euro Fördermittel beantragt

Bei Leader beantragt wurden laut Roman Bossart Fördergelder in Höhe von insgesamt 120.000 Euro. Ob man diese in vollem Umfang benötige, stehe noch nicht fest, wie Bossart ausführt: "Eventuell werden diese gar nicht in voller Höhe benötigt. Das Gelände bringt die optimalen Voraussetzungen schon mit, sodass nicht viel angeschüttet oder eingegriffen werden muss." Begeistert zeigt Bossart sich auch von der Nachhaltigkeit des Projekts: "Der Trail würde aus der Natur entstehen - und in diese wieder hineingebaut werden." Auch für die einzelnen Hindernisse sollen ausschließlich Naturmaterialien - wie zum Beispiel Lehm - verwendet werden.

Apropos mögliche Hindernisse und Elemente: Geplant sind Jump Lines mit diversen Sprüngen in Höhe von 100 bis 150 cm, Starthügel mit Auf- und Abfahrten, ein Double Line (Tricksprung) und eine oder mehrere Sprungschanzen mit Landung.

Im Video-Interview mit LokalDirekt beantworten Joel Perka, Ben Hagen und Henry Sander Fragen zu dem geplanten Trail-Park:

Roman Bossart sichert im Namen der UWG den Jugendlichen weiterhin Unterstützung zu, wie er im Interview mit LokalDirekt erklärt:

Roman Bossart (UWG) unterstützt das Projekt und die Jugendlichen weiterhin.
Video: Hösterey