Der Frage, was die Energiewende in Halver kostet und ob es Gewinner oder Verlierer gibt, ging Gerd Clever in seinem Vortrag beim Energiestammtisch am Dienstag, 15. Juli, im Bürgerzentrum nach.
467,5 Millionen Euro sind in Summe bis zum Jahr 2045 erforderlich, um Anlagen zur Energieerzeugung inklusive Speicher und Elektrolyseure zur Wasserstoffgewinnung (222 Millionen Euro), Strom- und Gasnetzausbau (55 Millionen Euro) sowie Anlagen zur Energieanwendung beim Verbraucher (190,5 Millionen Euro) zu realisieren. „Was zunächst einmal gewaltig klingt, wird bei näherer Betrachtung deutlich freundlicher", so Clever.
Die Investitionen in Anlagen zur Energieerzeugung refinanzieren sich über den Verkauf der Energie. Zudem profitiert die Kommune über Gewerbesteuern und die Akzeptanzabgabe mit bis zu 1,4 Millionen Euro pro Jahr und Flächeneigentümer über Pachteinnahmen, erklärte er beim Energiestammtisch am Dienstagabend weiter.
Der Strom- und Gasnetzausbau ist eine Pflichtaufgabe der Energieversorger und wird bereits seit 20 Jahren über den Strom- und Gaspreis finanziert. „Hier hat der Verbraucher ein Anrecht auf bedarfsgerechten Umbau der Versorgungssysteme."
Private PV-Anlagen, Wallboxen für E-Autos und Wärmepumpen müssen zunächst vom Verbraucher finanziert werden. Förderprogramme unterstützen hier mit durchschnittlich 50 Prozent Anteil, bei Wärmepumpen sogar mit bis zu 70 Prozent
Martin Halbrügge verdeutlichte, dass Verbraucher mit dem Betrieb dieser Anlagen circa 5o Prozent der Betriebskosten einsparen und damit ihre Investition refinanzieren können. Alle Beteiligten können also von der Energietransformation profitieren oder zumindest kostenneutral bleiben und einen großen Beitrag zur Klimaneutralität leisten.