Zum 1. Juli wird ein neuer Mitarbeiter eine Stelle antreten, die es so bei der Stadt Halver noch nicht gab. Ein Controller soll künftig für die städtischen Finanzen mitverantwortlich sein. Im Gespräch mit LokalDirekt erklärt Kämmerer und Erster Beigeordneter Simon Thienel, welche Aufgaben der „Neue“ übernehmen soll.
„Es geht beim Controlling nicht nur um Kontrolle, sondern viel mehr um Optimierung“, sagt er. Ziel sei es, rechtzeitig in Prozesse einzugreifen, bevor es „zu spät“ sei. Angesiedelt werden soll die Stelle im Fachbereich 1, Zentrale Dienste und Finanzen. Thienel betont, dass sowohl er als auch Bürgermeister Michael Brosch das neue Controlling gutheißen würden. Es liefere Daten, die die Stadt gut gebrauchen könne.
Den Anstoß gab die UWG-Fraktion Anfang des Jahres. Per Antrag forderte sie ein Projektmanagement-System und wünschte sich einen Controller: „Wir benötigen dringend ein professionelles Projektmanagement, klare Verantwortlichkeiten, bessere Kommunikationsprozesse zwischen den Einheiten im Rathaus sowie ein systematisches Controlling und eine Rechnungsprüfung.“
Denn aus ihrer Sicht seien geplante Bauprojekte in den vergangenen Jahren stetig teurer geworden und hätten auch nach einem Ratsbeschluss viel zu lange gedauert.
„Ein Mehrwert für Halver“
Sieben Kandidaten reichten ihre Bewerbungen für die Stelle in Entgeltgruppe 12 ein. Der Finalist, der im kommenden Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll, ist laut Simon Thienel vielseitig aufgestellt und könne mehr „als nur Controlling“. Die jährlichen Mehrausgaben im städtischen Haushalt sind zwar nicht von der Hand zu weisen, könnten sich nach Einschätzung des Kämmerers aber gerade beim Controlling von etwa Großprojekten bezahlt machen. „Die neue Stelle kostet zwar etwas, aber sie bringt einen Mehrwert und ist ein Gewinn für Halver. Ich verspreche mir sehr viel davon.“
Die von der UWG gewünschte Implementierung eines digital gestützten Projektmanagement-Systems könnte laut Thienel ebenfalls vom neuen Controller eingeführt werden.