Das Ladenlokal der „Brothers“ befindet sich im ehemaligen ‚Herrensalon Thom‘ in der Denkmalstraße 14. Erst im Juni vergangenen Jahres hatte Lars Gräfe mit seinem Compagnon Philipp Jung dort im linken Teil des Erdgeschosses eine Zweigstelle der Gräfe & Jung HR-Consulting eröffnet (wir berichteten), einem Beratungsunternehmen, das auf die Beantragung von Fördergeldern für Personaleinstellungen spezialisiert ist.
Der rechte Teil stand bislang leer – und bot den „Brothers Breckerfeld“ damit einen im wahrsten Wortsinn idealen Raum für eine neue, oder besser gesagt: weitere Geschäftsidee.
Vom Burger zum Breakfast
Als „Burger Brothers“ sind Denis Lippok und Lars Gräfe seit rund sechs Jahren mit ihrem Food-Anhänger und ihren handgemachten Burgerkreationen eine feste Institution auf Veranstaltungen in der Hansestadt. Neben Hauptberuf und Familie aber auch noch einen stationären Burger-Laden zu eröffnen: „Das ist uns beiden nicht möglich“, erzählt Lars Gräfe im Gespräch mit LokalDirekt.
Weil sie aber nun mal ein Faible für ‚Fast Food‘ haben, sei der Gedanke nahe liegend gewesen, den leerstehenden Ladenteil für ein Gastro-Angebot der „Brothers“ zu nutzen, und es sollte eines sein, das es in der Form noch nicht im Ort gibt: ein ‚Frühstückslädchen‘, wie Gräfe und Lippok ihre Idee beinahe liebevoll nennen.

Frühes Frühstück „auf die Hand“
Also wurde eine Nutzungsänderung für das Ladengeschäft beantragt und ein Konzept für das neue ‚Frühstücksangebot‘ in Breckerfeld erarbeitet. Die Betonung liegt dabei auf ‚früh‘, denn das „Breakfast Brothers“ öffnet ab dem 1. März ausschließlich an Werktagen (montags bis freitags) von 5.30 bis 9 Uhr. Das Besondere: Das Frühstück gibt’s nur zum Mitnehmen.
„Wir möchten allen, die auf dem Weg zur Arbeit, Uni oder Schule sind, die Möglichkeit geben, sich schnell und unkompliziert ein leckeres Frühstück zu besorgen“, erklärt Lars Gräfe die auf den ersten Blick vielleicht etwas ungewöhnlichen Öffnungszeiten – und die fehlenden Sitzgelegenheiten im Laden.
Brötchen und „Bremsklötze“
Alle Produkte werden also ausschließlich „To-Go“ verkauft. Unterschiedlich belegte Brötchen zum Beispiel: „Die Teiglinge beziehen wir von einer Bäckerei aus Hagen-Dahl und backen sie jeden Morgen hier im Ofen frisch auf.“ Wer es schon in der Früh deftig mag, bekommt im „Brothers“ auch ‚Bremsklötze‘ (hausgemachte Frikadellen), warme Bock- und Fleischwurst oder Mettbrötchen. Weil die Gerätschaften vorhanden sind, können sich Denis Lippok und Lars Gräfe vorstellen, auch immer wieder mal andere „Specials“ anzubieten: „Wir können hier Spiegeleier, Bacon oder auch Burger-Patties braten, Sandwiches rösten – anfangs werden wir sicher erstmal austesten müssen, was von den Kunden gut angenommen wird.“
Klassiker der Kindheit
Einen Klassiker aus ihren Kindheitstagen wollen die beiden aber auf jeden Fall anbieten – und zwar jenen, für den heutzutage allerlei unterschiedliche Bezeichnungen wie „Matschbrötchen“ oder „Schokokussbrötchen“ im Umlauf sind. Abgerundet wird das Mitnehm-Frühstück durch eine Auswahl an Müsli- oder Schokoriegeln sowie alkoholfreien (Soft-)Getränken und Kakao.
Kaffee ohne Schnickschnack
Was in einem ‚Frühstückslädchen‘ natürlich nicht fehlen darf, ist Kaffee. Hier setzen die „Brothers“ auf ganz klassischen Filterkaffee: „Ohne Schnickschnack, ohne Schaum, es wird keinen Latte Macchiato geben und keine Vollautomat-Variationen“, betont Gräfe. Und: Der Kunde kann sich seinen To-Go-Kaffee selbst zapfen, aus Pumpkannen, und je nach Gusto mit Kondensmilch oder Zucker aus bereitstehenden Kännchen beziehungsweise Streuern ‚verfeinern‘.

An Ideen mangelt es nicht
Soweit das Anfangskonzept, mit dem das „Breakfast Brothers“ starten wird. „Im Hinterkopf haben wir aber noch viele Ideen“, deutet Gräfe an, dass es an der Denkmalstraße 14 zukünftig nicht nur Frühstück-to-Go geben könnte. „Eine Idee ist, an bestimmten Tagen in der Woche Mittagessen zum Mitnehmen anzubieten. In Einweckgläsern, wie Senioren es von früher kennen, zum Aufwärmen zuhause.“
Darüber hinaus stehen die „Brothers“ in regelmäßigem Austausch mit Holger Brandenburg vom Verein Unsichtbar, der sich für obdachlose oder hilfsbedürftige Menschen einsetzt: „Prinzipiell können wir uns vorstellen auch für unser ‚Frühstückslädchen‘ ein Konzept für Breckerfelder zu entwickeln, denen es finanziell nicht so gut geht“, so Lars Gräfe und betont, all das sei zum jetzigen Zeitpunkt aber noch Zukunftsmusik.
Serviceteam fast komplett
Vorrang habe nun aber erst einmal, Personal für das ‚Frühstückslädchen‘ einzustellen: „Die ersten Mini-Job-Verträge mit Servicekräften sind bereits unterschrieben. Entgegen dem Branchentrend hatten wir überhaupt keine Schwierigkeiten, Interessenten zu finden“, freut sich Gräfe, der in dieser Woche noch weitere Gespräche mit Bewerbern im Terminkalender stehen hat.
Die Renovierungsarbeiten sind nach vierwöchiger Umbauphase mittlerweile so gut wie abgeschlossen, auch das Interieur – übrigens Marke ‚Eigenbau‘ – ist beinahe komplett fertig. Noch ein bisschen ‚Feinschliff‘, dann können die Schränke mit allen notwendigen Utensilien für die Zubereitung und Ausgabe der frischen Frühstückssnacks bestückt werden.
Gratis Eröffnungskaffee
„Zum Schluss noch ein bisschen Deko für die Optik – und dann freuen wir uns auf viele neugierige Breckerfelder, die uns am 1. März besuchen kommen.“ Ab 5.30 Uhr werden die Auslagen und Kühlvitrinen gefüllt sein und die großen Filtermaschinen frischen Koffein-Trank für die Gäste brühen: „Zur Feier des Tages geht der Kaffee dann natürlich auf unsere Kappe.“