„Lasst uns Brücken bauen!“ hieß es vom 5. bis 8. März in der Förderschule des Märkischen Kreises an der Bonhoefferstraße. 300 Schülerinnen und Schüler machten sich mit ihren Lehrerinnen und Lehrern ans Werk, nachdem sie sich für eins auf einer großen Plakatwand vorgestellten Projekte entschieden hatten.

„Das Brückenthema lag irgendwie auf der Hand“, blickte Schulleiter Sven Häsemeyer auf die Vorbereitungen zur Projektwoche zurück. Schließlich wird im oberen Rahmedetal eine riesige neue Autobahnbrücke gebaut. Die Sprengung der Talbrücke Rahmede war dann zugleich auch der Startschuss für die Projektwoche. Die Kinder und Jugendlichen verfolgten eine Aufzeichnung des Count Downs von Sprengmeister Michael Schneider, der mit dem ohrenbetäubenden Knall und dem Fall der Brücke endet.
Und dann wurden neue Brücken gebaut. Beispielsweise die Londoner Tower Brigde, ein kleines Kunstwerk aus Zahnstochern und Erbsen. „Dafür haben wir ungefähr zwei Stunden gebraucht“, berichtete einer der beteiligten Schüler. Mindestens ebenso knifflig war der Bau einer Schrägseilbrücke, die aus vorgegebenen Materialen gefertigt werden sollte. Auch dieses Ergebnis konnte sich sehen lassen. „Die Schülerinnen und Schüler haben dabei ein hohes Maß an Kreativität und Geschick unter Beweis gestellt“, berichtete Lehrer Holger Knoll.

Eine ganz andere Brücke bauten Kinder und Jugendliche zusammen mit Schulsozialarbeiterin Nicole Kuhns. Sie entwickelten eine Friedensbrücke, auf der Streithähne aufeinander zugehen und ihren Streit beilegen können. Eine Brücke mit Zukunft. Die Streitschlichter der Schule werden die Materialien, die beim Brückenbau entstanden sind, künftig verwenden, um Zank und kleinere Konflikte zum Guten zu wenden.
Brücken in die Vergangenheit schlugen Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Projekts, das beim Besuch im benachbarten Seniorenzentrum im Rückblick die Zeit überbrückte. Bereitwillig gaben die Seniorinnen und Senioren Auskünfte über ihr Lieblingsessen, Lieblingskleidungsstücke oder Erinnerungen an ihre Einschulung. Die Antworten waren am Samstag an einer Plakatwand nachzulesen. Brücken, um Sprachbarrieren zu überwinden, menschliche Pyramiden und eine Zeitreise durch Modetrends mit Kleidern und Kostümen aus einem Kostümverleih und dem Fundus der Schule – der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.

Höhepunkt war der Live-Aufbau einer begehbaren Brücke, die die Lüdenscheider Ortsgruppe des Technischen Hilfswerks (THW) zusammen mit den Jugendlichen auf dem Schulhof aufbaute. Im „Brücken-Café“ konnten sich die Besucherinnen und Besucher mit Getränken sowie herzhaften und süßen Snacks stärken. Auch hier war das Thema „Brücken“ allgegenwärtig. Die Tisch-Deko passte zu den Projekten.
Fotogalerie:















Bei allen Aktivitäten ging es um das Verbindende von Brücken, um Erforschen, Experimentieren und Gestalten mit unterschiedlichsten Materialien.
Wichtig für Schulleiter Sven Häsemeyer war ein weiterer Aspekt: „Die Projektgruppen waren altersgemischt. So kamen Schülerinnen und Schüler aus dem Altbau- und dem Neubaukomplex in Kontakt. Sie treffen sich ja sonst kaum.“ So verbinden Brücken eben auch auf andere Art und Weise.