Am Montagabend, den 3. November, wurde Jan Nesselrath nach seiner Wiederwahl durch die Bürger zum dritten Mal vor dem Rat als Bürgermeister vereidigt. Er sieht es als sein Ziel in den kommenden fünf Jahren an, "Brücken zu schlagen."

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Traditionsgemäß legt der Bürgermeister den Amtseid vor dem Altersvorsitzenden des Rates ab. Dieses Amt hat Rainer Schmidt inne; der SPD-Ratsherr ist seit dem 18. Oktober 1989 ununterbrochen Mitglied des Stadtrates. Nesselrath, der sich über "die zahlreich erschienene Öffentlichkeit" freute, machte in seiner Antrittsrede die Schwerpunkte, aber auch die Herausforderungen der kommenden fünf Jahre deutlich.

Bürgermeister Jan Nesselrath (CDU) bei seiner Antrittsrede in der konstituierenden Ratssitzung.
Foto: Maximowitz

"Wir übernehmen Verantwortung für die Menschen in dieser Stadt, dem müssen wir uns bewusst sein", sagte er direkt zu Beginn zu den 39 anwesenden Ratsmitgliedern. "Auf uns wartet zugleich aber auch eine Amtsperiode in einer sehr schwierigen Zeit, denn der gesamtgesellschaftliche Kontext, in dem wir unsere Arbeit tun werden, ist weiterhin sehr komplex. Weiterhin ist auch der politische Diskurs härter geworden. Dabei muss es unser Ziel sein, Brücken zu schlagen, denn die Stärkung der Stadtgemeinschaft ist der Kern unserer Arbeit hier in der Kommunalpolitik."

Im zweiten Teil seiner Rede versprach er: "Wir werden an allen Stellschrauben drehen, um die Stadt nach vorne zu bringen." Dazu zählt nicht nur die Stadthalle, sondern auch Themen wie Kita- und Schulplätze für alle Altersgruppen, eine Grundversorgung für einen funktionierenden Alltag, Tourismus und die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. "Wir alle identifizieren uns mit unserer Heimat viel mehr über das Miteinander als mit Gebäuden", erklärte er und betonte am Ende: "Ich freue mich, alle diese Impulse gemeinsam mit ihnen zu einem guten, großen Ganzen zusammenzubauen."

Als erste Amtshandlung oblag es Nesselrath nach seiner Vereidigung, gleich vier ehemalige Ratsmitglieder zu verabschieden, die in der neuen Zusammensetzung des Rates ausgeschieden sind. "Hier im Rat wird echte Demokratie gelebt", sagte er in Hinblick auf das Werk der teils jahrzehntelangen Arbeit der scheidenden Ratsmitglieder. Von Bündnis 90 / Die Grünen schieden Astrid Kahlke und Paoline Barone aus. Kahlke saß eine Mandatsperiode seit 2020 im Rat, Barone hingegen bereits seit 2009. Er zieht sich jedoch nicht aus der Politik zurück, sondern wird Fraktionssprecher der Grünen im Kreistag.

Ebenfalls eine Legislaturperiode gehörte Lennart Wüst dem Stadtrat an. Auch wenn das Kapitel im Stadtrat für ihn erstmal endet, wird er die Politik nicht an den Nagel hängen. Er "wäre einer Kandidatur in fünf Jahren nicht abgeneigt", sagte er auf LokalDirekt-Anfrage. Bis dahin ist er weiterhin nicht nur als sachkundiger Bürger in der Meinerzhagener Politik aktiv, sondern engagiert sich auch im Vorstand der Jungen Union und der CDU MK.

Ähnlich sieht es auch der ehemalige SPD-Ratsherr Torsten Schmale, der 2025 in den Rat nachgerückt ist. Er wird in fünf Jahren erneut kandidieren und sich in der Zwischenzeit weiter in der SPD einbringen.

Alle vier bekamen von Bürgermeister Nesselrath zum Abschied ein Präsent überreicht.