„Kohlensäure!“ Im gleichen Atemzug wie der Ausruf knallt meine Karte mit dem Buchstaben „K“ auf den Tisch. Die Reaktion: schallendes Gelächter bei den Mitspielern. Ich hatte „im Sekt“ verstanden, gefragt war „Insekt“. Ein Hörfehler, der für Heiterkeit sorgte. Darum geht es beim Spieleabend in der AWO - spielen und Spaß haben.
Ungezwungene Runde, ohne Vereinsbindung, oder Verpflichtung. Christoph Nowak (63) spielt gerne Brettspiele und wollte das Hobby „im Vorruhestand intensivieren“. Vor drei Jahren hatte er sich einer Spielegruppe in Halver angeschlossen und gedacht: „Das kann ich in Meinerzhagen auch machen.“ Er fragte sich durch, wo das machbar sei. In den neuen Räumen in der Meinerzhagener Fußgängerzone bot die AWO ihm die Möglichkeit. Zum Start, vor zwei Wochen, kamen schon mehr als 20 Spielefans. Am Freitagabend, 31. Oktober, waren es mehr als 30 Gäste, denen der Sinn eher nach Spaß als nach Halloween-Grusel stand.
Spiele liegen auf Tischen aus, manche bringen ihre Spiele mit. Gruppen finden sich schnell beim Spiel. Kurz nach uns kommen Maren (26) und Nadine (24). Nadine spielt „gerne in Gemeinschaft“. Maren hatte sie überzeugt, mitzukommen. Sie findet die Spiele toll, freut sich zudem, „dass man Leute jeden Alters trifft“. Mit dabei: eine große Einkaufstasche mit Spielen. Schnell sind wir uns einig, zusammen „Codenames“ zu spielen. Die jungen Frauen erklären kurz das Spiel des Jahres 2016.
Nette Runde, nette Leute
Einer aus dem Team muss einen Oberbegriff für Bezeichnungen finden, die auf den Karten stehen, die offen auf dem Tisch ausliegen. Der Rest des Teams muss raten, welche Begriffe zu dem Oberbegriff passen. Wer um die Ecke denken kann, ist im Vorteil. Die erste Runde läuft noch etwas holperig, aber dann macht es schnell Spaß. Nette Leute, nette Runde, zu der sich noch Jörg (61) gesellt.
Er spielt eigentlich Skat mit Freunden oder Schach - bis Christoph ihn für den Spieleabend „angeheuert“ hat. Danach geht es für uns fünf mit „Uno“ weiter. Da sind die Regeln für alle schnell klar. Ja, und dann „Stadt, Land, Vollpfosten“, eine neue Variante des alten „Stadt, Land, Fluss“. Statt auf Papierbögen mit Karten – und viel Spaß.
Das „Du“ in den Spielrunden ist selbstverständlich. Das Miteinander unkompliziert. Die Atmosphäre entspannt. Der Bedarf für das Angebot ist offenbar vorhanden. Gäste kamen auch aus Werdohl und Wipperfürth. Für Christoph Nowak ist die Resonanz eine Bestätigung, mit seiner Idee einen Nerv getroffen zu haben. Nächste Chance mal reinzuschnuppern ist am 14. November und dann „alle 14 Tage, freitags in den geraden Wochen“.











