Einmal im Jahr findet in der Jugendfeuerwehr der 24-Stunden-Dienst statt. Spannende Einsätze wurden simuliert und beim gemütlichen Beisammensein später besprochen.

Am Freitagnachmittag, 10. Oktober, sammelten sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr um 16 Uhr am Gerätehaus Stadtmitte. Dort wurde erst einmal das Nachtlager eingerichtet, wurden die Jugendlichen in zwei kleinere Einsatzgruppen mit je einem Gruppenführer aufgeteilt. Wie in der Realität auch bekam jeder einen kleinen Meldeempfänger, durch den die erwarteten Alarmierungen empfangen werden konnten.

Bevor es für die elf- bis 17-jährigen Jugendlichen ernst wurde, wurde am frühen Abend noch gegrillt und gemeinsam gegessen. Gegen 20 Uhr kam dann die erste Meldung auf die Empfangsgeräte: "Brand eines PKW mit Anhänger". Außerdem tauchte ein unbekannter Stoff, der aus dem Anhänger ausgelaufen sei, im Einsatzgeschehen auf.

Zu diesem Einsatz wurden beide Einsatzgruppen alarmiert, da es nicht nur ums Löschen, sondern auch um den Umgang mit gefährlichen Stoffen ging. Kaum war der erste Einsatz beendet, kam es zur nächsten Meldung. Diesmal handelte es sich jedoch - wie oftmals auch bei der richtigen Feuerwehr - um einen Fehlalarm.

Um 22 Uhr wurde es an diesem Abend noch einmal ernst für die jungen Helfer. Bei der Firma Hawo waren Personen unter einem Container eingeklemmt und eine weitere Person galt als vermisst. Zuerst wurde nur die Einsatzgruppe 1 alarmiert. Weil sich der Einsatz aber als für eine Gruppe zu schwierig erwies, wurde die Einsatzgruppe 2 nachbeordert.

Für die Rettung der eingeklemmten Personen mussten die Jugendlichen schweres Gerät auffahren. Der Container wurde zuerst mit Keilhölzern gesichert, damit er nicht weiter absacken konnte. Dann wurde er mit Spreizern und Hebekissen angehoben, damit die Verletzten befreit und vor dem Eintreffen des Krankenwagens erstversorgt werden konnten. Auch die vermisste Person wurde im Container gefunden.

Für die Bereitschaft, diese Übung auf ihrem Gelände durchführen zu dürfen, geht der Dank der Feuerwehr an die Firma Hawo Kunststofftechnik GmbH an der Heerstraße.

Gegen Mitternacht gab es dann endlich die ersehnte Nachtruhe - zumindest, was weitere Alarmmeldungen betraf, denn viele Jugendliche waren noch sehr aufgeregt über die zuvor erbrachten Leistungen und so war an "Ruhe" nicht zu denken. Am Morgen waren die Kids schon um 7 Uhr wach und gespannt auf den nächsten Einsatz. Nach dem Frühstück konnte die Einsatzgruppe 1, quasi als Aufwärmübung, eine aufgetretene Ölspur professionell beseitigen.

Am Samstagmittag wurde es für die Jugendfeuerwehr dann noch einmal richtig spannend. Sie wurde zu einem Großeinsatz im PZ der Gesamtschule gerufen. Dort war ein Brand ausgebrochen und zwei Personen wurden vermisst. Auch hier fuhr zunächst die Einsatzgruppe 1 zum Ort des Geschehens. Nach einem ersten Überblick über die Lage veranlasste die Gruppenführerin eine Stichworterhöhung. Mit dem Herauffahren der Gefahrenlage wurde dann auch die zweite Mannschaft zum Brandort beordert.

Unter der Leitung der Gruppenführerin begann der Angriffstrupp direkt mit der Menschenrettung. Außerdem wurden Schlauchleitungen verlegt und die Wasserversorgung sichergestellt. Der Löschangriff konnte beginnen. Um die Situation für die Jugendfeuer noch realistischer darzustellen, kam es auf dem Forum des PZs zusätzlich zu einem Containerbrand. Um diesen löschen zu können, musste eines der involvierten Feuerwehrautos umgesetzt werden.

Noch während das Feuer gelöscht wurde, konnten der Hausmeister und einige mitspielende Lehrer aus dem Gebäude gerettet werden. Nachdem der Brand erfolgreich gelöscht und die vermissten Personen gefunden waren, wurde die Übung nach etwa eineinhalb Stunden abgeschlossen.

Dafür, dass sie diese Übung in und an der Gesamtschule durchführen konnte, bedankt sich die Feuerwehr bei der Stadt Kierspe. Ein großes Dankeschön geht auch an die Hausmeisterin, die die Türen geöffnet hat.