Mit dem Konzertabend unter dem Motto „van Beethoven – Begegnungen mit dem Meister“ ging ein Herzenswunsch von Lions-Präsidentin Petra Kleinschmidt in Erfüllung. Allerdings mit vierjähriger Verspätung. Anlässlich des 250. Geburtstag des meistgespielten Komponisten der Welt sollte das Konzert schon im Beethoven-Jahr 2020 stattfinden. Die Corona-Epidemie bremste das Vorhaben aus.
Die Minerva-Damen und die Musikschule ließen ihre Pläne nicht fallen. Das hat sich gelohnt. Rund 160 Zuhörerinnen und Zuhörer fanden am Freitag den Weg zur Musikschule und wurden mit einem Programm der Extraklasse belohnt.

Musikschulleiterin Katja Fernholz-Bernecker eröffnete den Abend mit einer kurzen Einführung in das Leben und das Werk des Komponisten, der auch nach über 250 Jahren in aller Welt gegenwärtig ist. Nicht nur mit seiner Musik. Nach Ludwig van Beethoven wurden ein Asteroid, eine Halbinsel in der Antarktis, zahllose Straßen und Plätze, eine südamerikanische Palmengattung, Schiffe, Flugzeuge und mehr benannt.
Dann die ersten Klänge. Matilda Brandner spielte die Mondscheinsonate, die Beethoven seiner Schülerin Julie gewidmet hat. Es folgte das Allegro aus der Frühlingssonate, dargeboten von Giulio Elia (Violine) und Andrea Ertz (Klavier). Anschließend spielten Filine Precht und Karsten Greth auf nachgebauten historischen Traversflöten Passagen aus Friedrich Kuhlaus „Trois Duos concertantes“. Kuhlau war ein Zeitgenosse van Beethovens und mit dem Komponisten befreundet. Nach der Pause war das Duo Precht/Greth mit dem einzigen Flötenstück zu hören, das Beethoven komponiert hat. Bei der Sonate für Klavier und Violine Opus 30, Nr. 2 glänzten Johannes Gehring (Violine) und Andrea Ertz (Klavier). Beide unterrichten an der Musikschule.

Einblicke in das Lebens van Beethovens gaben Sabrina und Sophia Tornow. Sie lasen aus einem Brief von Therese von Brunswick, einer Schülerin van Beethovens, an den Meister. Beide waren an van Beethovens Lebensende in inniger Freundschaft verbunden. Passagen aus van Beethovens „Briefe an die unsterbliche Geliebte“ zeugten vom reichen Gefühlsleben des Komponisten. Wer diese Frau war, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
Den furiosen Schlusspunkt unter den Konzertabend setzte Benedikt ter Braak mit zwei Sätzen aus van Beethovens Appassionata. Er schlug den Bogen aus der Zeit der Wiener Klassik, der Beethoven zugerechnet wird, in die Gegenwart. Benedikt ter Braak ist Klavierdozent an der Musikschule und befasst sich intensiv mit der Symbiose von Stilen und Genres, spartenübergreifenden Konzertprogrammen, der Verbindung von Moderne und Tradition, sowie dem Zusammenführen von klassischer Literatur mit eigenen Kompositionen, Improvisation und elektronischen Medien. „Es wird sozusagen die Aftershow zum Programm“, kündigte er seinen Auftritt an. Der Schlussapplaus bewies, dass er nicht zu viel versprochen hatte.

Sicherlich galt der Beifall auch den Minerva-Damen. Ihr Fingerfood-Buffet in der Pause war der kulinarische Höhepunkt der Veranstaltung.
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Der Erlös des Konzertabends geht an die Musikschule Lüdenscheid. Laut Lions-Präsidentin Petra Kleinschmidt plant Leiterin Katja Fernholz-Bernecker, neue Blechblasinstrumente anzuschaffen.