„Da, da hängt noch einer.“ „Nimm nur die Roten.“ – Grundschüler hantieren mit den Obstpflückern am Apfelbaum und geben sich Tipps. So macht ernten Spaß. Und zu ernten gibt es in diesem Herbst jede Menge. Vor allem, was Äpfel angeht.
Gaby Brunsmeier, Fachberaterin an der Heesfelder Mühle, geht davon aus, dass „es ein gutes Apfeljahr“ wird, auch wenn „die erste Ernte nicht so dolle war.“ Dank vieler Früchte hängen manche Äste runter. Das macht es den Kindern leichter, mit den Pflückern zu hantieren. „Manche Bäume sind brechend voll, andere fast leer“, bilanziert Gaby Brunsmeier.
Dass es auch viele kleine Äpfel gibt, führt sie auf die Trockenheit zurück. Bei Hochstämmen sei es zudem so, dass auf gute auch mal schlechte Jahre folgten. Zwischendurch seien so geringere Erträge normal. Die reiche Ernte sieht sie auch als Folge des Frühjahrs, denn ausbleibende Spätfröste haben den Fruchtansatz begünstigt.
So sieht es auch NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen. Sie rechnet damit, dass landesweit rund 73.000 Tonnen Äpfel geerntet werden. Zudem viele süße Früchte. Der Grund: der sonnenreiche Sommer, der die Zuckerbildung begünstigt hat.
Wer nicht weiß, wohin mit den vielen Äpfel, kann sie versaften lassen. Bereits seit 1992 kauft das Naturschutzzentrum Märkischer Kreis e.V. Äpfel von heimatlichen Obstwiesen an. In diesem Jahr zum attraktiven Preis von 24 Euro pro 100 kg. Auch der Tausch Äpfel gegen Saft oder Apfelbrand ist wieder möglich.
Die Hälfte des angelieferten Obstes sollte getauscht werden, damit die Vorfinanzierung gewährleistet werden kann. „Der aus den Früchten gepresste Direktsaft ist unter der Marke „Märkischer Garten“ erhältlich. So entsteht ein frischer Beitrag zum Naturschutz!“, heißt es auf der Homepage des Naturschutzzentrums.
Gaby Brunsmeier weist darauf hin, dass „wegen der zu erwartenden großen Erntemenge die Annahme ins Gewerbegebiet Susannenhöhe verlegt wird, damit die sonstigen Veranstaltungen an der Mühle und im Cafe Heimatliebe ungestört ablaufen können.“
Das Team der Heesfelder Mühle bietet in diesem Jahr zudem eine Sortenausstellung und eine Obstberatung neben der Apfelsammlung an. Sie sollen helfen, etwa unbekanntere Apfelsorten zu identifizieren.
Das Naturschutzzentrum MK macht darauf aufmerksam, dass die Qualität des Saftes von der Reife und Qualität der Früchte abhängig ist. Es wird daher darum gebeten, nur saubere, gesunde Äpfel zu liefern, auch gutes Fallobst wird gerne angenommen. Zu beachten ist weiterhin, dass die Obstbäume bzw. die Früchte nicht chemisch behandelt wurden. Bei Fragen bittet das Naturschutzzentrum darum, sich direkt dort zu melden (02351-4324240) und die Annahmestellen unbehelligt zu lassen.
INFO
Annahmestellen für die naturbelassenen Früchte im Volmetal sind am Samstag, 24. September und 8. Oktober, jeweils 9 bis 14 Uhr:
Joest’s Hofladen, Gräflingsholz 1, Meinerzhagen
Heesfelder Mühle, Gewerbegebiet Susannenhöhe, Halver
Zusätzlich: Saftmobil am 22. Oktober an der Heesfelder Mühle.
Alle, die Saft aus ihren eigenen Äpfeln machen wollen, können hier zuschauen, wie das von statten geht. Die 5 Liter Box aus eigenen Äpfeln kostet mit samt der sterilen Verpackung 7,50 Euro, die 10 Liter Box 12 Euro.