Qualität vor Quantität - Biohöfe und Bioläden in der Region bieten alternative Einkaufsmöglichkeiten zu Supermarkt und Discounter. Nicht die Jagd nach dem günstigsten Schnäppchen, sondern der Wunsch nach bester Qualität steht bei ihnen im Vordergrund. Der neu herausgekommene Oben-an-der-Volme-Einkaufsführer "Wissen, wo's herkommt" zeigt, wo es diese Einkaufsmöglichkeiten gibt.
Gute Produkte kaufen, regional angebaut oder aus Tierhaltung, die für Hühner, Schweine oder Kühe nicht eine lebenslange Qual bedeuten: Wer das möchte, findet im neuen Einkaufsführer, "Wissen, wo's herkommt", viele Adressen und Kontaktdaten. Friederike Bönnen und Susanne Neumann vom Regionalmanagement "Oben an der Volme" stellten die dritte Auflage, die nach 2020 und 2023 von der Agentur Neuland aus Lindlar umgesetzt wurde, am Dienstag, 28. Oktober, auf dem Biohof Wolf in Oberbrügge vor.
Neben Öffnungszeiten, Informationen zum jeweiligen Sortiment und individuellen Einblicken in die einzelnen Läden finden sich in ihm auch nützliche Tipps und Tricks sowie Wissenswertes rund ums nachhaltige Einkaufen.
Biologisch, regional, fair
Wunsch des Vereins "Oben an der Volme" ist es, dass dieser Einkaufsführer dazu beiträgt, die Region zu stärken. Dadurch, dass weder Obst und Gemüse noch Schlachttiere lange Strecken auf LKWs zurücklegen müssen, um zum Verbraucher zu gelangen, trage ein Einkauf direkt beim Erzeuger zugleich zum Klimaschutz bei.
Neu im diesjährigen Einkaufsführer ist die Auflistung von rund 50 Imkern aus der Region, die auf diesem Weg zeigen, dass Honig flächendeckend zu kaufen ist. In einem kurzen Interview, das im Einkaufsführer nachzulesen ist, beschreibt Margot Ihne, Vorsitzende des Imkervereins Halver-Schmidthausen, was den regionalen Honig ausmacht.
Vertreter der fünf Volme-Kommunen, des Regionalmanagements Oben-an-der-Volme, einige der in der Broschüre aufgeführten Direktvermarkter und Betreiber von Weltläden kamen auf dem Bio-Hof Wolf zusammen, um die Broschüre vorzustellen.
Biologisch herstellen, regional vermarkten, faire Bedingungen für alle, das sind die Grundgedanken, die hinter diesem Einkaufsführer stehen.
Probleme erkennen - Lösungen schaffen
Halvers Bürgermeister, Michael Brosch, bekräftigte die Bedeutung der Neuauflage des Einkaufsführers. „Wir hatten hier in Halver eine muntere Diskussion über Fleischproduktion. Daher ist dieser Termin hier umso wichtiger“, sagte er. „Wir sollten aber nicht nur über Probleme reden, sondern Lösungen schaffen“, wünscht er sich.
Bei dem Einkaufsführer handele es sich um direktes Marketing vom Erzeuger zum Verbraucher. „Ich habe das Gefühl, zu diesen Bedingungen läuft es richtig. Es ist gut, dafür offensiv Werbung zu machen“, ist er sich sicher. Weiter rief er alle Konsumenten auf, vor Ort einzukaufen und weniger im Internet. Und er erinnerte auch noch einmal an die Verantwortung der Verbraucher. „Wer ein Schweinefilet für fünf Euro kaufen will, darf dann nicht traurig sein, wenn er sieht, wie die Tiere dafür gehalten werden. Das passt nicht zusammen!“
Man müsse ja nicht auf alles verzichten, aber bewusst leben, bewusst konsumieren und bewusst einkaufen - das ist sein Wunsch. „Die dann zurückgelegten kürzeren Wege bedeuten ja auch gleichzeitig einen kleineren CO2-Abdruck“, ergänzte er noch.
Brosch betonte, dass es viele gute Hofländen in der Region gebe. „Und für Oberbrügge ist der Biohof Wolf besonders wichtig für die Nahversorgung, da es im Ort sonst keine Einkaufsmöglichkeiten gibt“, schloss der Bürgermeister.
Der Einkaufsführer, der in einer Auflage von 7000 Stück gedruckt wurde, wird aktuell an öffentlichen Stellen wie Rathäusern, Apotheken oder auch bei den Direktvermarktern und Weltläden kostenlos ausliegen. Außerdem kann er auch digital über die Homepage eingesehen werden. Er wurde durch das Regionalmanagement Oben an der Volme umgesetzt. 70 Prozent der Kosten wurden durch das Förderprogramm Leader und 30 Prozent von den fünf Oben-an-der-Volme-Kommunen finanziert.
Bio-Landwirt Henning Wolf kam auch noch einmal auf den Schweinemast-Skandal zurück, der die Branche nach wie vor beschäftige. „Wir Direktvermarkter können es besser!“, versicherte er. „Die Kunden können hier direkt sehen, wo die Tiere herkommen, denn alles kommt aus eigener Produktion.“ Und Friederike Bönnen ergänzt, mit einem Blick auf den Titel des Einkaufsführers: „Ganz nach dem Motto: Wissen, wo es herkommt!“











