Die Band „Verwandt“ war bis Mitternacht gebucht. Doch zu diesem Zeitpunkt dürfte das Feuerwehrfest zum 125-jährigen Bestehen des Halveraner Löschzugs Buschhausen am vergangenen Samstag, 19. August, vermutlich noch nicht vorbeigewesen sein. Die Stimmung war einfach zu gut und das sommerliche Wetter leistete ebenfalls seinen Beitrag zu einer gelungenen Party. Das Wichtigste sind sowieso die Menschen, das ist beim Feiern nicht anders als bei der Arbeit in der Feuerwehr.

Die Ehrenamtlichen der Buschhausener Einheit, die im Jahre 2013 von einer Löschgruppe zu einem Löschzug „befördert“ worden war, müssen zwar nicht so oft ausrücken wie andere Züge, dennoch piept bei den Kameraden oft genug der Melder. Auch regelmäßige Übungsdienste kosten wertvolle Freizeit der Feuerwehrleute, zum Nachteil anderer Hobbys, vor allem aber der Familie.
Aktiv seit 45710 Tagen
Dennoch sind sie mit Herz und Seele dabei, und ernteten dafür am vergangenen Samstag viel Dank.
Zunächst von ihrem Löschzugführer Fabian Brunsmeier und dessen Stellvertreter Michael Prumbaum, anschließend aber auch von Wehrleiter Dennis Wichert und von Bürgermeister Michael Brosch.

Dennis Wichert „spielte“ in seiner Ansprache zunächst mit Zahlen: „Seit 45710 Tagen ist auch der Löschzug Buschhausen für die Sicherheit in Halver zuständig.“ Das seien fünf Generationen, erklärte Wichert einordnend. Neben viel Lob appellierte der Halveraner Wehrleiter: „Macht einfach mit bei dem Ehrenamt der Welt.“
Ähnlich klang auch die Rede von Bürgermeister Brosch (SPD), der den Stellenwert der Freiwilligen Feuerwehr überregional verglich: „Es gibt in Deutschland etwa 2000 Städte und Gemeinden. Allerdings nur rund 100 Berufsfeuerwehren.“
Es gebe eine Million Menschen in den Freiwilligen Feuerwehren, das seien 1,25 Prozent der Bevölkerung. Ein Schnitt, der auch auf Halver ziemlich exakt passen würde. Gleichwohl erinnerte Brosch daran, dass das Engagement in der Feuerwehr nicht nur mit Arbeit verbunden sei: „Oft gibt es Situationen, wo man sich selbst in Gefahr bringt.“ Für die Zukunft hofft der Bürgermeister, dass sich weiter genug Menschen für dieses Aufgaben finden würden.
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Deutlich zeigte sich bei dem gelungenen Fest in Buschhausen auch der Zusammenhalt, der „gute Draht“ zu anderen Einheiten der Region. Gratulanten kamen von der Schalksmühler Löschgruppe Dahlerbrück oder auch vom Löschzug Neuenhaus / Vollme der Kiersper Wehr.
Und natürlich auch vom THW. Die verschiedenen Rettungsorganisationen in Halver pflegen eine enge und freundschaftliche Verbindung.
Band „Verwandt“ heizt dem Publikum mit Schlagermusik ein
Natürlich gibt es für ein solches Fest eine Menge zu planen und zu organisieren. Das hat der stellvertretende Zugführer Michael Prumbaum zu erheblichen Teilen geleistet, und sich dabei an Bewährtem orientiert.

Angefangen bei der Musik, als er die Partycombo „Verwandt“ engagierte: „Der Bandname passte einfach, wir kennen die Gruppe schon seit ewigen Zeiten und haben schon vieles gemeinsam auf die Beine gestellt.“
Daher, so Prumbaum, war die Band für diesen Abend quasi gesetzt. Dem Publikum gefiel es offensichtlich, schon früh wurde getanzt. Auf ein „schlagerlastiges“ Programm zu setzen, traf eindeutig den Geschmack der Besucher.
Rückblick auf bewegende Momente
Die kulinarische Versorgung wurde den Betreibern des Halveraner Schlemmerimbiss übertragen, die mit ihrem Verkaufswagen bereits bei früheren Feuerwehr-Veranstaltungen mit ihrem Imbiss-Angebot punkten konnten. Dass neben anderen Drinks manches kalte Bier über den Tresen des Getränkewagens ging, gehörte einfach dazu. Ebenso wie das obligatorische Rahmenprogramm, bei dem sich der zukünftige Feuerwehr-Nachwuchs mit der Kübelspritze austoben oder sich hinter das Lenkrad eines großen Löschfahrzeuges setzen konnte.
Bei aller Geselligkeit erinnerte sich Michael Prumbaum im Gespräch aber auch daran, welche Einsätze ihn in seiner eigenen Laufbahn bei der Freiwilligen Feuerwehr besonders bewegt haben. Momente, die der gestandene Feuerwehrmann nicht vergessen hat. Und die zeigen: Es ist wichtig, Menschen zu haben, die sich den Herausforderungen stellen und im richtigen Moment die Bevölkerung retten und schützen. Und das in den meisten Fällen auch noch ehrenamtlich. Eine solche Truppe seit nunmehr 125 Jahren zusammenzuhalten, ist für den Löschzug Buschhausen eindeutig ein guter Grund zum Feiern gewesen.
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