125 Jahre löschen, retten, bergen, schützen: So lange besteht der Löschzug Buschhausen der Freiwilligen Feuerwehr bereits. Am kommenden Samstag, 19. August, wird das Jubiläum auf dem Gelände rund um das Gerätehaus gefeiert. LokalDirekt wirft einen Blick zurück auf die Geschichte des Löschzugs.
Am 25. Juni 1898 versammelten sich einige Bewohner des Bezirkes Buschhausen. Das Thema: Was ist zu tun, wenn es brennt? Wer kann im Ernstfall Hilfe leisten? Das Ergebnis ihrer Beratungen: Abhilfe kann nur eine eigene Feuerwehr schaffen – die Geburtsstunde der Freiwilligen Feuerwehr Buschhausen.

Die ersten Eintragungen im Kassenbuch stammen aus März 1900: Hier sind Einnahmen und Ausgaben in gestochener Handschrift gegenübergestellt. Aus ihnen ergibt sich, dass die Feuerwehr Buschhausen hier noch als selbstständiger Verein geführt wurde – dem übrigens zu diesem Zeitpunkt 25 aktive und 16 passive Mitglieder angehörten. Die Ausrüstung war zunächst noch sehr primitiv, verbesserte sich jedoch mit der Zeit – dank der Unterstützung der Gemeinde und des Engagements der Mitglieder. Zur Finanzierung und Beschaffung der Ausrüstung wurde zunächst noch von allen Mitgliedern ein Beitrag erhoben – und eine jährliche Sammelaktion im Bezirk durchgeführt, eine Tradition, die bis heute Bestand hat.
Am 10. August 1913 stand dann das erste Jubiläum an: Unter großer Beteiligung wurde das 15-jährige Bestehen gefeiert, elf Nachbarvereine schauten vorbei und es gab einen großen Festzug von der Burbach aus über geschmückte Straßen bis zum Festlokal, der Wirtschaft in Buschhausen.
Dann kam der Krieg – und für die Zeit von 1914 bis 1919 ist nur ein einziger Eintrag im Protokollbuch vermerkt: „Wenig ist aus ihnen zu berichten, und was aus ihnen zu berichten ist, will unserer menschlichen Auffassung nicht wohl gefallen.“
Nach Ende des Krieges bekam der Verein neuen Aufschwung: Im Jahr 1921 sollte ein Trommler- und Pfeifenkorps gegründet werden. Im ersten Schritt scheiterte das Vorhaben an der Finanzierung, im Jahr 1923 jedoch – pünktlich zum 25-jährigen Bestehen – konnten genügend Instrumente gekauft werden. Der Musikzug bestand bis zum zweiten Weltkrieg, dann wurde er aufgelöst.
Der nächste Meilenstein folgte dann im Jahr 1927: Am 9. Oktober wurde der erste Spatenstich für den neuen Steigerturm gemacht, der dann am 24. Juni 1928 – genau zum 30-jährigen Bestehen – eingeweiht wurde. Die Errichtung des Turms war nur durch Eigenleistung und Spenden möglich.
Dann kam der Zweite Weltkrieg – und mit ihm der Nationalsozialismus. Dieser ordnete die Liquidation an, wodurch die Feuerwehr Buschhausen ihre Stellung als selbstständiger Verein verlor. Von nun an wurde sie als „Löschzug Buschhausen“ in die Amtsfeuerwehr der Stadt Halver eingegliedert.
Das Ende des Krieges im Jahr 1945 brachte für den Löschzug Buschhausen eine wesentliche Neuerung mit sich: Die Motorisierung begann, einige Kameraden beschafften sich aus Wehrmachtsbeständen eine Motorspritze mit Schlauchmaterial – diese löste die bisher verwendete Handdruckspritze ab.
Und es ging weiter mit der Motorisierung: Im Jahr 1952 wurde ein gummibereifter Wagen mit Motorspritze, Schlauchhaspel und Schläuchen für die Feuerwehr zurechtgemacht, im Jahr 1962 bekam sie ein neues VW-Löschfahrzeug.
Im Jahr 1973 feierte die Feuerwehr dann ihr 75-jähriges Bestehen – und bekam zu diesem Anlass ein neues Gerätehaus, für welches der Steigerturm abgebrannt wurde. Apropos Gerätehaus: Im Jahr 1980 bekam dieses – dank Eigenleistung und mit Hilfe der Stadt – einen Anbau mit sanitären Anlagen, im Jahr 1991 wurde es durch eine Fahrzeughalle erweitert.
Dabei blieb es dann bis zum Jahr 2004: In diesem Jahr wurde, wieder mit viel Eigenleistung, eine neue DIN-Fahrzeughalle an das bestehende Gerätehaus angebaut. Unterstützung bekamen die Feuerwehrleute hierbei auch von vielen Anwohnern.

Im Jahr 2019 war dann eine Renovierung fällig: Wegen eines Wasserschadens mussten umfangreiche Arbeiten im Inneren des Gerätehauses durchgeführt werden. Auf diesem Wege wurden auch die Toilettenanlagen komplett erneuert.
Durch die Auflösung der Löschgruppe Carthausen traten dann im Jahr 2011 elf der verbleibenden Kameraden in die damalige Löschgruppe Buschhausen über. Darum traf man – aus verwaltungstechnischen Gründen – die Entscheidung, aus der Löschgruppe einen Löschzug zu machen.

Und dieser feiert nun am kommenden Samstag, 19. August, sein Jubiläum: Los geht’s um 17 Uhr rund um das Gerätehaus, am Abend sorgt die Liveband „Verwandt“ für musikalische Unterhaltung.