„Viele Kinder kennen Löwen, Erdmännchen und Hyänen aus dem König der Löwen. Aber nicht nur in Afrika, sondern auch über die heimischen Tiere und Pflanzen im Naturpark Sauerland Rothaargebirge gibt es viele spannende Geschichten zu erzählen: So chillen tagsüber kopfüber von der Decke der Altenaer Gesshardtshöhle hängende Tiere, um Nachts durch das Lennetal zu düsen: Fledermäuse“, sagte Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper im Rahmen ihrer Laudatio. Und sie wusste noch mehr: Auf dem Waldlehrpfad in Wiblingwerde gebe es sogar Palmen: „Nein, keine Kokos- oder Dattelpalmen, sondern Stechpalmen, auch Ilex genannt.“ Ein in den Hängen des Lennetals lebender Vogel könne bis zu 20 Mal in der Sekunde mit seinem Schnabel auf Holz hämmern. Die Rede war natürlich von einem Specht.
Wissen wie dieses bekommen die Schüler in einer Naturparkschule – theoretisch im Klassenzimmer und draußen in der Natur – vermittelt. Der Hintergedanke sei ganz einfach. Mit den Worten des österreichischen Zoologen und Nobelpreisträger Konrad Lorenz erklärte Barbara Dienstel-Kümper: „Man schützt nur, was man liebt, man liebt nur, was man kennt!“ Und genau deswegen sei Umweltbildung der beste Naturschutz.
Schulleiterin Gudrun Reinecke-Bartelt freute sich besonders über diese Auszeichnung: „Heute feiern wir nicht nur einen weiteren Meilenstein in der Geschichte unserer Schule, sondern auch unser Engagement für die Natur und die Umwelt.“ Die Auszeichnung sei das Ergebnis guter Arbeit, kreativer Ideen und einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Schülern, Eltern und außerschulischen Partnern. „Es ein Zeichen dafür, dass wir als Schule nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen und unseren Schülerinnen und Schülern die Bedeutung der Natur näherbringen“, sagte die Schulleiterin im Rahmen der Zeremonie.
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Den Titel Naturparkschule haben sich die Lenneschüler verdient und einiges dafür geleistet. So nahmen sie beispielsweise an den Waldjungendspielen teil, besuchten den Waldlehrpfad und einen Bauernhof, beteiligten sich an der Aktion „Nachrodt-Wiblingwerde räumt auf“, wählten Umweltsprecher und bauten ein Klimateam auf. Das sei nur ein kleiner Auszug aus den Aktivitäten der vergangenen Monate. „Diese Zertifizierung ist aber nicht das Ende unserer Reise, sondern ein neuer Anfang“, erklärte Gudrun Reinecke-Bartelt. Die Auszeichnung motiviere dazu, weiter neue Ideen zu entwickeln und den Bereich der Umweltbildung weiter auszubauen. Die Lenneschule soll ein Ort sein, an dem Lernen und Naturerfahrung Hand in Hand gehen.
Maßgeblich vorangetrieben hat das Projekt Lehrerin Tabea Plochowietz. Die Klassenlehrerin der 5b hatte sich für die Zertifizierungsfeier etwas Besonderes einfallen lassen. Gemeinsam mit den Schülern schrieb sie ein Theaterstück – und auch das Bühnenbild wurde natürlich selbst gestaltet. Es ging um drei Schüler, die durch den Wald spazieren und merken, wie gut ihnen die Natur tut. Sie treffen zwei Füchse und die Tiere fragen sie über den Wald und die Natur aus.
Zur Auszeichnungsfeier war auch Bürgermeisterin Birgit Tupat gekommen. Diese Auszeichnung sei, so Tupat, nicht nur ein Titel, sondern ein Versprechen – ein Versprechen an die Natur, an die Schülerinnen und Schüler und an die Gemeinschaft. Sie bedeute, dass diese Schule sich noch stärker für Umweltbildung, Nachhaltigkeit und die Naturerfahrung einsetzen werde. „Wir müssen unsere Umwelt bewahren, ihre Schätze schützen und das Bewusstsein für die Natur fördern. Bildung ist der Schlüssel dazu“, betonte die Bürgermeisterin.
Mit der Kooperation zwischen der Lenneschule und dem Naturpark Sauerland-Rothaargebirge eröffneten sich spannende neue Möglichkeiten für den Unterricht. Tupat: „Lernen findet nicht mehr nur im Klassenzimmer statt, sondern auch draußen im Wald, an der Lenne, auf den Wiesen und in den Bergen. Unsere Schülerinnen und Schüler werden nicht nur Wissen über die Natur erwerben, sondern sie erleben, erforschen und wertschätzen lernen.“