“Wir müssen in Deutschland wieder ans Arbeiten kommen“ so die einhellige Meinung der Gruppe um Stephan Böhse, Vorstand der Volksbank Kierspe eG.
Gemeinsam mit Aufsichtsräten, Vertretern und Kunden der Bank sowie Vertretern von DZ BANK und des Bundesverbandes der Volksbanken Raiffeisenbanken (BVR) ist er auf Einladung des Abgeordneten Ralf Schwarzkopf (CDU) nach Düsseldorf gereist. Neben der Besichtigung des Parlamentsgebäudes stand ein rund dreistündiges Gespräch im Fokus des Besuchs. Schon im November letzten Jahres kam es zu einem ersten Austausch in Kierspe, der in Düsseldorf fortgesetzt werden sollte.
Inhaltlich wurden erneut politische Themen auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene diskutiert. “Die Regulierungswut in Europa macht uns das Leben schwer und treibt uns mittelständische Banken und Unternehmen an den Rand der Handlungsfähigkeit“, so Böhse zu der stetig wachsenden Bürokratie und Regulierung. Statt sich auf ihre Kerngeschäfte und damit auf die Kunden zu konzentrieren, müssten Banken und Unternehmen einen erheblichen Teil ihrer Ressourcen für die Einhaltung von Gesetzen, Meldepflichten und anderen bürokratische Anforderungen aufwenden. Der dahinterstehende gesellschaftliche Nutzen sei in weiten Teilen nicht mehr erkennbar.
Auch der Fachkräftemangel bereitet den Kierspern Sorgen: “Wenn ein guter Mitarbeiter kündigt, weil er durch das Bürgergeld und die damit einhergehenden Vergünstigungen unterm Strich nur unwesentlich weniger bekommt, als wenn er arbeitet, ist das für mich eine Katastrophe“ betont der Dachdeckerunternehmer Axel Sokolowski.
Schwarzkopf, der selbst auch Unternehmer ist, zeigte Verständnis: “Die gesellschaftliche Entwicklung macht uns allen große Sorgen. Politik muss den Leistungsgedanken wieder neu beleben. Im internationalen Wettbewerb fällt Deutschland zurück. Die Ampel in Berlin scheint alles dafür zu tun, unseren Industriestandort zu beerdigen.“
Stephan Böhse machte in Düsseldorf klar, dass die Volksbank Kierspe weiterhin aus einer Position der Stärke heraus agiert. Man suche den Kontakt zur Politik, gerade wegen der derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland, die von allen Teilnehmern als äußerst schlecht angesehen werden. „Wir benötigen von der Politik schnell Lösungen für die vorherrschenden Probleme, ansonsten wird ein massiver Wohlstandsverlust die Folge sein.“ Landtagsabgeordneter Schwarzkopf konnte zwar keine kurzfristigen Lösungen versprechen, stellte aber eine Reihe von politischen Initiativen vor, die im heimischen Wahlkreis positive Wirkungen entfalten sollen. Dazu zählen die Initiativen zur Stärkung des Fachhochschulstandortes in Lüdenscheid, eine Initiative zur Energieversorgung im Märkischen Kreis und neue Chancen für die regionale Industrie.