Insgesamt 7.228 Unfälle ereigneten sich im Jahr 2024 auf den Straßen des Ennepe-Ruhr-Kreises, was einem Zuwachs von 290 Fällen (+4,17 Prozent) entspricht. Trotz dieses Anstiegs bleibe die Gefahr, Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden, in dieser Region weiterhin sehr gering, so der Landrat: Mit einer allgemeinen Unfallhäufigkeitszahl (Grundlage ist hier die Anzahl aller Verkehrsunfälle im Verhältnis zur Einwohnerzahl) von 308 belege der Ennepe-Ruhr-Kreis den dritten Platz im Land. Bei der sogenannten Verunglücktenhäufigkeitszahl, also der zuvor genannten Verhältniszahl zwischen Einwohnerzahl und Verunglückten, liege der Kreis auf Platz 4 im Landesranking.
Zahl der verunglückten Personen steigt insgesamt
Die Gesamtzahl der verunglückten Personen stieg 2024 auf 709, was einem Anstieg von 10,26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. „Leider verloren vergangenes Jahr sechs Menschen im Kreisgebiet bei einem Verkehrsunfall ihr Leben“, so Olaf Schade.
Ein besorgniserregender Trend zeige sich bei der Anzahl verunglückter Kindern, deren Zahl von 55 auf 81 stieg und damit um 47,2 Prozent. Auch Senioren waren im vergangenen Jahr vermehrt betroffen: In dieser Altersgruppe stieg die Zahl der Verunglückten um knapp 30 Prozent auf 113. „Insbesondere im Hinblick auf diese Zielgruppen bleibt die Prävention von großer Bedeutung“, betonte der Landrat.
Motorrad- und Radfahrer im Fokus
Ein Anstieg um 19,1 Prozent wurde bei Unfällen verzeichnet, in die Motorradfahrer involviert waren: Waren es 2023 noch 81, verzeichnete die Kreispolizeibehörde im vergangenen Jahr 106 Unfälle in der Kategorie der motorisierten Zweiradfahrer. Hierzu erläuterte Olaf Schade: „Die Straßen des Kreisgebietes sind für Motorradfahrer landschaftlich sehr interessant, was auch an der Verteilung der Unfälle über das gesamte Kreisgebiet hinweg erkennbar ist.“ Dabei sei oftmals nicht nur eine überhöhte beziehungsweise nicht angepasste Geschwindigkeit Unfallursache, sondern ebenso häufig ein zu geringer Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Ein Schwerpunkt lasse sich daher nicht ausmachen.
Auch bei Radfahrern stieg die Zahl der Unfälle, von 114 in 2023 auf 127 in 2024 (+11,4 Prozent). Dabei zeigt sich eine leichte Diskrepanz der Fallzahlen zwischen dem Nord- und Südkreis: „Dies lässt sich anhand der günstigeren Topografie mit den erschlossenen radtouristischen Routen in der Nähe zur Ruhr erklären, wo es tendenziell mehr Fahrradtourismus gibt“, führte der Landrat aus.
Weniger Unfälle in Breckerfeld
Während die Unfallzahlen im gesamten Kreisgebiet stiegen, sank die Zahl der Verkehrsunfälle in der Stadt Breckerfeld von 216 im Jahr 2023 auf insgesamt 191 im Jahr 2024. Ebenso ging hier die Zahl der Motorradunfälle von 14 in 2023 auf 12 im vergangenen Jahr zurück. Deutlicher sank die Anzahl der verunglückten Personen: Lag diese 2023 noch bei 41, wurden in der Hansestadt vergangenes Jahr 28 Personen bei einem Unfall verletzt.
Verkehrsunfallursachen und Präventionsmaßnahmen
Laut Statistik geschahen die häufigsten Unfälle im Ennepe-Ruhr-Kreis beim Abbiegen oder Wenden (43,45 Prozent), durch Missachten der Vorfahrt (24,38 Prozent) und aufgrund einer zu hohen Geschwindigkeit (11,64 Prozent). Alkohol- und Drogenkonsum sowie falsches Verhalten gegenüber Fußgängern gehörten ebenfalls zu den häufigen Unfallursachen. Landrat Olaf Schade betonte: „Es ist entscheidend, dass die Polizei weiterhin verstärkt gegen Verkehrsverstöße vorgeht, um die Unfallzahlen zu senken.“
Somit werde die Polizei auch im Jahr 2025 auf eine konsequente Verfolgung von Verkehrsverstößen sowie eine verstärkte Geschwindigkeitsüberwachung setzen. Weiterhin sollen Sondereinsätze und Präventionsarbeit in Kooperation mit verschiedenen Zielgruppen wie Kindern, jungen Erwachsenen und Senioren durchgeführt werden. „Die Verkehrsunfallprävention bleibt auch in diesem Jahr ein zentrales Thema für die Polizei“, schloss Olaf Schade. „Damit die Zahl der Unfälle in unserem Kreis auch in Zukunft auf einem niedrigen Niveau bleibt.“
Die komplette Verkehrsunfallstatistik für den Ennepe-Ruhr-Kreis ist hier nachzulesen.