Die Initiative geht auf eine Anregung der UWG Kierspe zurück, die diese Idee schon vor Längerem als Anregung in ihre Kreistagsfraktion eingebracht hat. „Die Stadt Siegen ist sowohl Heimat einer großen Universität, aber auch von Unternehmen, die Berufstätige aus dem Märkischen Kreis beschäftigen“, sagt Clemens Wieland, Fraktionsvorsitzender der UWG Kierspe, „gerade die Universität wird von über 800 Studenten aus dem Märkischen Kreis besucht“.
Es fehlt jedoch laut Wieland eine direkte Verbindung, die gerade die Städte im südlichen Märkischen Kreis (oberes Volmetal) mit der Universitätsstadt verbindet. Dies umfasst die Städte und Gemeinden Schalksmühle, Halver, Lüdenscheid, Herscheid, Kierspe und Meinerzhagen.

„Die bisherigen Verbindungen sind zu zeitaufwändig mit mehreren Umstiegen und somit als Alternative zum Auto unattraktiv“, weiß Harry Haböck, Kreistagsabgeordneter aus Schalksmühle, der als Beispiel die vorhandene Verbindung Schalksmühle-Siegen aufführt mit einer Fahrtzeit von über 2,5 Stunden mit mehrmaligem Umsteigen. Besonders kurios sei die bisherige Verbindung in Meinerzhagen, wie Clemens Wieland verdeutlicht: „Während man mit dem Auto vom Meinerzhagener Bahnhof in knapp 40 Minuten in der Siegener Innenstadt ist, benötigt man mit dem ÖPNV fast 2 Stunden mit zweimaligem Umsteigen, das macht natürlich niemand“, gerade, weil die Autobahn A45 die beiden Städte direkt verbindet.
Ziel sei es, eine zentrale Haltestelle pro Kommune mit der Stadt Siegen zu verbinden, um so auch die Wartezeiten an den Haltestellen zu reduzieren und eine wirkliche „Schnellbuslinie“ zu ermöglichen. Eine solche Verbindung steigere so die Attraktivität des heimischen ÖPNV und könne einen Umstieg vom Auto auf dieser Verbindung vereinfachen. Das könne dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu verringern und leiste so einen Beitrag zum Klimaschutz. Walter Gertitschke, Fraktionsvorsitzender der UWG Kreistagsfraktion, betont, dass die Verbindung der beiden Kreisstädte Siegen und Lüdenscheid den Gedanken Südwestfalens als gemeinsame Region stärken würde.
Finanzierung über Förderprogramm
Finanziert werden könne eine solche Schnellbuslinie durch das Förderprogramm „ÖPNV-Schnellbus-RL NWL“ des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL). Hierrüber könne eine 100-Prozent-Finanzierung ermöglicht werden, sodass der Kreishaushalt nicht zusätzlich belastet werde.
Der Antrag ist Teil der Tagesordnung des kommenden Fachausschusses für Wirtschaftsförderung, Struktur und Verkehr im Märkischen Kreis am Dienstag, 14. März. Vertreten werde die Idee der UWG Kreistagsabgeordnete Hans-Jürgen Jülich aus Herscheid, der auch auf die steigende Gründungsszene, insbesondere aus dem Bereich Start-Ups in Siegen aufmerksam macht und meint „vielleicht kann eine Schnellbuslinie auch die Attraktivität zur Ansiedelung von innovativen Unternehmen im Märkischen Kreis fördern“. Dort solle über eine Prüfung zur Einführung für den kommenden Nahverkehrsplan beraten und abgestimmt werden.