Lüdenscheid. Das Zauberwort heißt „Streetart“. In einem Workshop vom 19. bis 21. Juli (11 bis 16 Uhr) werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kleine Szenen mit Modellbaufiguren komponieren und sie in den Gassen der Altstadt platzieren. Zum Projekt gehört auch die fotografische Dokumentation des Workshops. Leiter der dreitägigen Kreativ-Aktion ist der Lüdenscheider Fotograf Niclas Waldhelm. Wer dabei sein will, kann sich ab sofort über die Website des Jugendkulturbüro www.sjr-luedenscheid.de anmelden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden beim Workshop dem britischen Streetart-Künstler Stuart Pantoll nacheifern. Unter dem Pseudonym Slinkachu platziert er winzige Figuren auf öffentlichen Plätzen. So verwandelt er zum Beispiel Pfützen in Meere, Tennisbälle in Inseln oder Schnürsenkel zu Ungeheuern. Da nur wenige Passanten die kleinen Szenerien entdecken, hält der Künstler sie auf Fotos fest. Für seinen Bildband “Kleine Leute in der weiten Welt” hat Slinkachu seine bemalten Modelleisenbahnfiguren in Paris, Moskau, Jerusalem, Peking und anderen Metropolen in Szene gesetzt.
Baggerlärm und das Gekreisch von Sägen unterbricht das Pressegespräch mit Julia Wilksen vom Jugendkulturbüro und Niclas Waldhelm. „Baustellen werden sicher ein Thema sein“, lacht Niclas Waldhelm. Muss aber nicht sein. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können umsetzen, was ihnen an Lüdenscheid gefällt, was sie stört, wo sie Lüdenscheid in einigen Jahren sehen und mehr. So dürfen die Mini-Installationen durchaus auch kritisch ausfallen. „Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt“, sagt Julia Wilksen. Einzige Bedingung: Es sollen nur Figuren und Elemente im Maßstab 1:87, so wie sie beim Modelleisenbahnbau eingesetzt werden, verwendet werden. Das Material wird gestellt. So spendet die Firma SIKU eine Reihe von Modellautos. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können aber, falls vorhanden, eigenes Material mitbringen.
Die Ergebnisse werden später als Online-Galerie auf der Website des Jugendkulturbüros und in einer kleinen Broschüre zu finden sein. „So wollen wir den Jugendlichen eine Stimme geben“, erklärt Julia Wilksen. Die Aktion soll zudem Menschen dazu anregen, die Altstadt zu erkunden und die Installationen zu entdecken. „Vielleicht werden andere ja selbst kreativ, platzieren eigene Szenen oder verändern die bereits vorhandenen.“
Dieser partizipative Ansatz ist Teil der Quartiersarbeit in der Altstadt, die das Jugendbüro für dieses Jahr und 2024 übernommen hat. Julia Wilksen setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern wie der Stadtbücherei, der Volkshochschule und anderen, die Interesse an einer Beteiligung haben.
Die Teilnahme an „Small Lüdenscheid – where are you going?“ ist kostenfrei. Unterstützt wird der Workshop durch die Projektförderreihe „(D)ein Ding“ des Kultursekretariats NRW Gütersloh sowie durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.