Die ersten studentischen Entwürfe liegen vor – und Kämmerer Simon Thienel ist zufrieden. Zu Beginn des Jahres hatte die Stadt Halver ein Pilotprojekt gestartet, in dem Studenten einer technischen Hochschule angehalten waren, Lösungen fürs Kreativquartier Wippermann zu erarbeiten – LokalDirekt berichtete.
Den Teilnehmern winkt ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro, aufgeteilt auf die von einer Jury am besten gelungenen Ausarbeitungen. Der Erstplatzierte erhält 2000 Euro, der zweite Platz ist mit 1500 und der dritte mit 1000 Euro dotiert. Darüber hinaus soll es einen Anerkennungspreis in Höhe von 500 Euro geben.
Insgesamt hatten sich vier studentische Teams von nordrhein-westfälischen Universitäten und Fachhochschulen an der Ausschreibung beteiligt und ein erstes Ergebnis zur Deadline am 13. März der Stadt Halver vorgelegt. Alle Studenten hatten zuvor das Wippermann-Areal besucht, um sich ein genaues Bild von der zu bearbeitenden Fläche zu machen. Konkret geht’s bei der ausgeschriebenen Projektarbeit um die größtenteils unbebaute Grundstücksfläche zwischen Werkhof und den Parkplätzen am Kulturbahnhof.
Die Vision: Hier könnten neue Formen des Wohnens entstehen. Die Bedingung: Bei den eingereichten Entwürfen sei eine Variante mit einem Hotel und eine Variante mit einem Ärztehaus/einer Apotheke und/oder einer Kanzlei vorzusehen, heißt es in der offiziellen Ausschreibung.
Was die Studenten nun vorlegten, sind vier unterschiedliche aber alle in sich schlüssige Ideen, findet Simon Thienel. Beteiligt hat sich jeweils ein Team der Uni Münster, der TU Dortmund, der FH Dortmund und der TH Ostwestfalen-Lippe / Standort Lemgo. Sie alle eint der Gedanke der Nachhaltigkeit und des ökologischen Bauens, sagt der Kämmerer und Erste Beigeordnete der Stadt Halver, ohne vor der offiziellen Vorstellungen der Konzepte im Juni zu viel verraten zu wollen.
Hoftreff – Wohnen und Verweilen im Kreativquartier Wippermann; Wippermann Village; Green Village Halver und Halver – Geschichte-Zukunft-Lebendigkeit lauten die bedeutungsvollen Titel der vier Ausarbeitungen, für die Simon Thienel nun eine finale Version bis zum 2. Mai erwartet. „Alle Teams sehen im Wippermann-Areal einen Raum zum Verweilen, zum Aufhalten und zum Leben, nicht nur zum Durchlaufen“, so Thienel, der sich in den vergangenen Wochen immer wieder per Online-Meeting mit den Studenten abgesprochen hat.
Während Einige neue Gebäude auf dem Gelände errichten möchten, sehen Andere die Integration der Bestandsbauten als wesentliches Element. Generationsübergreifende Angebote, Tiny-Häuser, ein Baum-Café, „urban gardening“ und ein Rooftop-Hotel sind die Ideen der angehenden Stadt- und Landschaftsplaner für die Halveraner Innenstadtentwicklung.
So geht’s weiter
Mit der Deadline am 2. Mai sind die studentischen Teams angehalten, ihre Ausarbeitungen in einer Powerpoint-Präsentation zu finalisieren. Im Anschluss wird eine Jury die Ausarbeitungen bewerten. In der Jury sitzen Sascha Gerhardt (FDP), Uwe Leinung (Grüne), Simona Haake (UWG), Ralf Jürgensmeyer (SPD) und Robin Kaulfuß (CDU) sowie Thomas Gehring, Michael Schmidt, Simon Thienel und Michael Brosch für die Verwaltung und Dr. Axel Wippermann, einstiger Erbe und ehemaliger Besitzer der Flächen. Am 14. Juni tagt der Hauptausschuss, in dem die Studenten ihre Präsentationen der Öffentlichkeit präsentieren, die Prämierung erfolgt schließlich im Rat am 19. Juni.
Und wie stehen die Chancen für eine Realisierung? Ob ein späterer Investor die Ideen der Studenten auf dem Wippermann-Areal tatsächlich umsetzt, weiß Simon Thienel natürlich noch nicht. Dennoch, so sagt er, sei das wünschenswert. Im Anschluss an die Ratssitzung im Juni solle die Ausschreibung des hinteren Wippermann-Geländes veröffentlicht werden, um einen geeigneten Investor zu finden. Die Stadt als Bauherr scheidet aus, so Thienel. Ein Konzept an mögliche Investoren werde aber dennoch vorgegeben. Die Studenten behalten das Recht an ihren Ideen und könnten bei einer Realisierung ihrer Konzepte „noch ein paar Euro verdienen“.